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Online meets Offline – Wie eine neue Art des Einzelhandels das Leben vereinfacht
  2018-01-24 08:44:50  cri

 

In welcher Verbindung stehen Onlineshopping und der traditionelle Einzelhandel? Sind es nur Konkurrenten oder können sie sich gegenseitig ergänzen? Seit 2017 versuchen chinesische Online-Giganten und Einzelhändler, gemeinsam eine neue Art des Einzelhandels zu schaffen. Die Verbindung von Online und Offline hat das Leben vieler Chinesen bequemer gemacht.

Es ist ein gewöhnlicher Winterabend. Der Supermarkt Fresh Hema an der Beijinger Dacheng-Straße ist voller Menschen. An der Kasse steht Herr Gu, der seinen Einkauf gerade mit seinem Mobiltelefon bezahlt. Die Kassiererin scannt einen Code auf seinem Handy und die Zahlung ist abgewickelt. Herr Gu sagt, er gehe sehr selten ins Geschäft. Normalerweise bestelle er einfach online.

„Fresh Hema bietet einen bequemen Service. Vor Feierabend bestelle ich auf ihrer Webseite. Die Zutaten für das Abendessen, wie Meeresfrüchte, Fleisch und Gemüse, werden innerhalb von 30 Minuten zu mir nach Hause geliefert. Wenn ich nach Hause komme, beginne ich sofort zu kochen. Wenn ich Zeit habe, komme ich am Wochenende zum Fresh Hema, um nach neuen Zutaten zu suchen. Durch einen QR-Code kann man den Produktionsort der Lebensmittel herausfinden. Ich mache mir dann keine Sorgen mehr um die Lebensmittelsicherheit."

Herr Gu und der Fresh Hema sind ein Beispiel für das veränderte Konsummodell der Chinesen. Der Sprecher des chinesischen Staatlichen Statistikamts, Xing Zhihong, sagt, die Verbindung von Online und Offline fördere die Wiederbelebung des Einzelhandels.

„Der Einzelhandel wurde vom Onlineshopping verdrängt und unter Druck gesetzt. Seit 2017 erlebt er jedoch eine gute Entwicklungstendenz. Die Zusammenarbeit von Online und Offline dient beiden Branchen. Der Einzelhandel ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte gewachsen."

Der Supermarkt Fresh Hema besitzt in China inzwischen zahlreiche Filialen, die auf frische Lebensmittel spezialisiert sind. Er ist Teil der Kooperation des chinesischen Online-Giganten Alibaba mit einem Offline-Unternehmen. Derzeit existieren etwa 100.000 Smart-Läden von Alibaba. Das Kleidungsgeschäft „Meiguirensheng" in Shanghai gehört auch dazu. Die Geschäftsführerin Gao Jing erklärt:

„Jedes Kleidungstück besitzt zum Beispiel einen Chip. Wird er vom Automaten gescannt, zeigt der Bildschirm verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Kleidungsstücken. Zögert man mit der Kauf-Entscheidung, kann man die Kleidung auch online in den Warenkorb legen. Dann ist auch eine Bestellung von zu Hause möglich."

Einer Analyse des Unternehmensberaters McKinsey & Co zufolge wird eine Digitalisierung die Erlebnisse von Konsumenten im Einzelhandel neu definieren. Mehr als 85 Prozent der chinesischen Konsumenten haben fast alle Konsumkanäle ausprobiert und erhoffen sich bessere Erlebnisse im Einzelhandel.

Eine neue Art des Einzelhandels liegt im Trend. Nicht nur Alibaba, auch andere berühmte chinesische Online-Riesen wie Jingdong und Suning verstärken ihre Kooperation mit Offline-Unternehmen. Durch die Zusammenarbeit bei den Daten, der Lieferkette, der Zahlung, der Logistik und den Produkten gestaltet sich ein völlig neues Geschäftsmodell. Chu Yin, ein Forscher des Center for China and Globalization, führt diese Veränderung auf die Mängel vom Onlinekonsum zurück.

„Konsum ist die Basis für Wirtschaftswachstum. Onlinekonsum besitzt jedoch Mängel. Niedrige Preise durch Konkurrenz führen zu niedrigem Profit. Um den Gewinn zu erhöhen, müssen Online-Unternehmen bessere Konsumerlebnisse anbieten. Deshalb ist eine Zusammenarbeit mit der Offline-Welt notwendig."

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