tiangong
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Ein Wissenschaftler des chinesischen Raumfahrtprogramms hat die Medienberichte, wonach das Raumlabor Tiangong I unkontrolliert auf die Erde stürzen werde, zurückgewiesen.
In einem Interview mit der Tageszeitung „Science and Technology Daily" erklärte Zhu Zongpeng, Chefingenieur an der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnologie, chinesische Wissenschaftler verfolgten derzeit kontinuierlich und mit großer Aufmerksamkeit die Tiangong I. Sie haben es zu ihrer Aufgabe gemacht, die Raumstation in der ersten Jahreshälfte kontrolliert auf die Erde fallen zu lassen.
Etliche Teile der Raumstation würden beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verbrennen. Die verbleibenden Teile würden in einen dafür vorgesehenen Punkt im Meer fallen, ohne Leben zu gefährden oder Sachschäden zu hinterlassen, so Zhu Zongpeng.
Jüngsten Angaben der China Manned Space Agency zufolge befand sich die Tiangong I zwischen dem 17. und dem 24. Dezember in einer durchschnittlichen Umlaufbahn von 285,5 Kilometer Höhe. Sie sei damit stabil und wohlauf.
Laut Pang Zhihao, einem Forscher menschlichen Verhaltens im Weltraum an der Akademie für Raumfahrttechnologie, besitze China reichhaltige Erfahrungen, um das ausrangierte Raumlabor ordnungsgemäß zurück zu manövrieren. Dabei würden die meisten Teile der Tiangong I beim Eintritt in die Atmosphäre verbrennen.
Die 8,5 Tonnen schwere Raumstation wurde im September 2011 ins All geschickt. Trotz der vorgesehenen Einsatzdauer von zwei Jahren verweilte die Tiangong I auch nach dem Abschluss ihrer Mission im März 2016 insgesamt viereinhalb Jahre im Orbit.
Gemäß der bisherigen Berechnungen und Analysen der Raumingenieure sei die Wahrscheinlichkeit, dass Flugzeuge oder Menschen auf der Erde von Trümmerteilen der Tiangong 1 getroffen werden würden, äußerst gering, so Chinas Raumfahrtbehörden.