Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Qin Sheng, ein Maler aus Qingdao in Japan
  2017-12-27 15:54:47  cri

 

 

 

 

Qin Sheng ist ein Maler aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der chinesischen traditionellen Malerei und lebt nun in Japan. Mit dem Pinsel in der Hand hat er sich auch viel für den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern eingesetzt…  

Qin Sheng wurde 1946 geboren. Als er in die Qingdaoer Mittelschule Nr. Zwei ging, traf er seinen ersten Lehrer für die chinesische traditionelle Malerei, den bekannten Maler in der Provinz Shandong, Chen Shourong. Seitdem lernte Qin die traditionelle Malerei, besonders im Gongbi-Stil. Der Gongbi-Stil ist ein durch feine Pinselführung und detaillierte Darstellung gekennzeichneter Stil der chinesischen traditionellen Malerei.  

„Ich habe seinen Unterricht total bewundert. Seine Gemälde waren so schön, und die Vögel in seinen Gemälden lebten. Eines Tages hat er mich auch zum Besuch einer Ausstellung der Werke von Qi Baishi (Qi Baishi war damals ein weltbekannter Maler Chinas) begleitet. Danach habe ich mich entschieden, die chinesische Malerei zu lernen. Damals hatte ich jede Woche Unterricht bei Chen. Ich lernte jeden Sonntag bei dem Lehrer, und von Montag an malte ich zu Hause. In einer Woche waren die Wände meines Hauses voll mit meinen Gemälden."

Mit 13 wurde Qin später ins Qingdaoer Theater aufgenommen. Mit 17 wurde er ein Soldat der Chinesischen Volksbefreiungsarmee. 1973 wurde er aus der Armee entlassen und nahm die Malerei wieder auf. Auf die Empfehlung von Chen Shourong fuhr Qin nach Jinan, dem Hauptort der Provinz, um bei dem Maler Wang Fengnian, zu lernen. Wang war taubstumm.

„Wir tauschten uns schriftlich aus. Ich beobachtete ihn beim Malen, normalerweise den ganzen Tag lang. Dann übte ich mehrmals. Übung macht den Meister."

Obwohl Qin bei Wang nur 25 Tage lange blieb, waren diese Tage für sein Malerei-Studium von großer Bedeutung. Dabei verbesserte Qin seine Technik mit großen Schritten. Das Hauptmotiv seiner Gemälde sind die Schönheiten aus der alten Zeit Chinas. Bis zum Jahr 1990 hatte er in Hangzhou, Guangzhou und Macau drei Ausstellungen. Seine Werke sind in Sammlerkreisen auch sehr beliebt. Trotzdem beschloss er, in Beijing weiter zu studieren. Damals war er schon 45 Jahre alt.

„Ich hatte noch nicht an einer Uni studiert. Ich hatte nur bei meinen Lehrern gelernt. Das war aber nicht systematisch. Ich fand, dass ich wieder von Anfang an studieren musste."

Qin wurde später von dem Chinesischen Forschungsinstitut für die Kunst aufgenommen. In Beijing hat er mehrere Preise bei Malereiwettbewerben des Landes gewonnen und auch viele bekannte Maler Chinas kennengelernt. 1995 fuhr Qin nach Japan, wo er seitdem lebt. Mit dem Pinsel in der Hand hat er sich auch viel für den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern eingesetzt.

„Ich hatte in Japan mehrere Ausstellungen. Der japanische Rundfunk NHK hat zweimal über mich ein Programm gemacht. Auch mehrere japanische Zeitungen wie Yomiuri Shinbun, Mainichi Shinbun und Asahi Shimbun haben über mich berichtet. Ich habe in Japan viele Schüler, und ich habe auch eine Gesellschaft zur Erforschung der traditionellen chinesischen Malerei gegründet. Meine Schüler sind sehr freundlich zu mir. Die meisten sind über 50 und 60. Sie respektieren mich sehr und helfen mir auch sehr gerne. Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten beim Leben in Japan. Sie haben mir dann Reis, Gemüse und Blumen gebracht. Wir sind sehr gut befreundet."

Im August 2017 hatte Qin eine Ausstellung mit traditionellen Gemälden Chinas und Japans in Qingdao. Qin sagte, er wolle Nachwuchs für die Malerei im Gongbi-Stil finden.

„Ich will meinen Schülern meine Technik beibringen. Bei der Auswahl der Schüler bin ich sehr ernst. Zuerst frage ich sie, ob sie die Malerei wirklich mögen, und ob sie für die Kunst auf Geld verzichten wollen. Alles muss ich berücksichtigen."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Liu Xinyue

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China