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Alte Langkajie-Thangkas erleben einen neuen Anfang
  2017-11-22 09:22:07  cri

 

Das Thangka ist eine typische Malkunst der tibetischen Kultur. Es dient zumeist der Meditation im tibetischen Buddhismus. Da es aber nicht nur einem religiösen Zweck dient, sondern auch eine komplexe Maltechnik ist, wird es als Kunstform angesehen. Das Langkajie-Thangka stammt aus dem Kreis Luhuo, in der tibetischen autonomen Präfektur Ganzi der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Es zählt zu den beeindruckendsten Thangka-Gemälden Chinas. In diesem Kreis wurde 2012 eine Schule zur Thangka-Malerausbildung eröffnet. Dadurch wird diese einzigartige Kunstform nicht nur bewahrt und an die nächste Generation weitergegeben, sondern hilft auch den Anwohnern.

„Das Thangka ist ein Kulturschatz der tibetischen Nationalität. In ihm kann man die Quelle und Geschichte vielerlei Dinge entdecken."

So lautet die Bewertung von Yongzhu Luowu, dem neunten Erben des Langkajie-Thangkas. Diese Thangka-Gruppe hat eine Geschichte von über 400 Jahren. Aufgrund strenger Erbschaftsregelungen war es vom Verschwinden bedroht. Nur männliche Familienangehörige durften die Fertigkeit lernen, so lautete die Regel. Um diese traditionelle Kunst zu verbreiten, hat Yongzhu Luowu die alte Regel gebrochen und im Jahr 2012 eine Schule für Thangka-Maler gegründet.

„Wir haben momentan mehr als 70 Schüler. Sie besuchen die Schule für insgesamt sechs Jahre. Für die Linienzeichnung braucht man anderthalb Jahre, für die Strichzeichnung mit Pinseln noch eineinhalb Jahre und für die Färbung rund drei Jahre. Alle Kosten werden von uns ertragen. Die Schüler brauchen keine Gebühren zu zahlen."

Der Weg zu einem Thangka-Maler ist zwar schwierig, aber er lohnt sich. Yongzhu Luowu meint, ein Schüler, der nur drei Jahre die Schule besucht hat, könnte im Jahr mindestens 30.000 Yuan RMB verdienen. Die Schule arbeitet nun mit einer Firma zusammen, die für den Verkauf der Thangka-Gemälde zuständig ist. Durch ihr Engagement sind die Langkajie-Thangkas bereits in die USA und nach Großbritannien verkauft worden. Bis 2015 lag der Gesamtumsatz bei über zehn Millionen Yuan RMB.

Yongzhu Luowu sieht in Thangkas eine Möglichkeit zur Armutsbekämpfung. Die jungen Schüler interessieren sich aber noch für ganz andere Sachen. Der 16jährige Sanlang Yanpi lernt erst seit drei Monaten an der Schule. Er komme, weil er gerne male.

„Ich male gerne, ich möchte Maler werden. Ich möchte diese Fertigkeit weitergeben. An den späteren Profit habe ich kaum gedacht."

Während die jungen Leute an der Schule nach ihren Träumen streben, finden die Lehrer ruhige Momente, um eigene Werke zu schaffen. Zangyongdun malt seit über 30 Jahren Thangkas. Früher musste er sich noch um den Verkauf kümmern. Seit er an der Schule ist, muss er sich darum nicht mehr kümmern.

„Ich möchte zur Weitergabe des Thangkas beitragen, deshalb bin ich hierher gekommen. An der Schule genieße ich die gute Arbeitsatmosphäre. Sie hilft mir beim Verkauf meiner Werke. Ich finde Zeit, neue Werke in Ruhe schaffen."

Mittlerweile arbeitet man an der Schule an zwölf gigantischen Thangka-Gemälden von Lotosblumen. Yongzhu Luowu will sie weltberühmten Museen, wie dem British Museum und dem Metropolitan Museum schenken. Er hofft darauf, den Charme der tibetischen Thangkas in die Welt tragen zu können.

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