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Facharbeiter Chinas treiben Tunnel durch steile Berge auf dem tibetischen Plateau
  2017-11-15 17:23:43  CRI

Der besonders lange Chola Tunnel auf dem tibetischen Plateau ist am 26. September in Betrieb genommen worden. Der Tunnel zählt zu den höchsten Tunneln der Welt. Der Berg Chola wird in Tibetisch als Rong Biao E Zha genannt. Das bedeutet: der für die Adler unüberwindbare Berg. Vorher dauerte es mit dem Auto mehr als zwei Stunden, um über den Berg zu fahren. Mit dem Tunnel kann man in zehn Minuten durch den Berg fahren.

Der Berg befindet sich in der tibetischen autonomen Gemeinde Dechuan in der Provinz Sichuan. Es ist der unwirtlichste Teil der Autobahn zwischen Sichuan und dem autonomen Gebiet Tibet. Die Spitze des Chola-Berges liegt 6.168 Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Teil der Autobahn befindet sich in 5.050 Meter Höhe. Die meiste Zeit des Jahres ist die Autobahn von Schnee bedeckt. Wenn der Sommer kommt, schmilzt der Schnee und die Fahrbahn wird matschig. Früher war die Strecke sehr gefährlich, nicht selten rutschten Autos von der Fahrbahn und stürzten ins Tal. Damals wurde die Reise über den Berg Chola als Reise durch die Höllenpforte bezeichnet.

Der Chola Berg ist ein wichtiger Knotenpunkt des Nordteils der Sichuan-Tibet Autobahn. Man muss den Berg Chola durchqueren, um nach Tibet und zum Chengdu-Plateau zu fahren. Die Inbetriebnahme des Tunnels ist ein langgehegter Wunsch der lokalen Bevölkerung. Als staatliches Schwerpunktprojekt wurde es im Juni 2012 gestartet, den 7079 Meter langen Chola- Tunnel zu bauen. Insgesamt hat die Regierung etwa 1,15 Milliarden Yuan RMB investiert.

Es ist nicht einfach, 4.000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel einen Tunnel zu bauen. Der Berg ist das halbe Jahr über von Schnee bedeckt und der Sauerstoffgehalt in dieser Höhe beträgt nur die Hälfte des normalen Niveaus.

Der Projektmanager von der Baufirma für Hochstraße der Sichuan Provinz, Sun Dai sagt:

„Wegen der schwierigen Umweltbedingungen halten viele Arbeiter nicht lange durch. Manche verlassen die Baustelle sofort, wenn sie die Arbeitsbedingungen sehen. Manche arbeiten hier für einige Monate oder ein halbes Jahr und können es dann nicht mehr länger ertragen. „

Der Projektmanager einer der Baufirmen, Jiang Zhangbao gab zu, er war auch am Anfang skeptisch wegen seiner schweren Höhenkrankheit.

„Als ich hier ankam, wollte ich am ersten Abend zurückkehren. Wegen der Höhenkrankheit wachte ich jede Stunde auf und konnte kaum einschlafen. Aufgrund des ungenügenden Schlafs war ich ziemlich deprimiert. Aber nach dem ersten Tag dachte ich, ich habe den ersten Tag schon ertragen, wieso nicht auch den zweiten, den dritten Tag? So habe ich mich daran gewöhnt, hier zu arbeiten."

Obwohl das Bau-Team die meisten solcher Probleme überwunden hat, stehen die Arbeiter immer noch vor weiteren Problemen: Die komplizierten geographischen Bedingungen der Berge, zum Beispiel die tiefen Spalten im Gestein und Böden, die sehr leicht gefrieren, fordern das ganze Team heraus.

Jiang zufolge ist vor allem der Sauerstoffmangel das schwierigste Problem. Wegen der geographischen Bedingungen hätten sie von beiden Seiten des Berges anfangen müssen, den Tunnel zu bauen. Je tiefer der Tunnel sei, desto weniger Sauerstoff gäbe es innerhalb des Tunnels.

Um diese schwierige Situation in den Griff zu bekommen, haben die Experten des Bergbauteams viel versucht und schließlich eine neue Durchlüftungstechnik innerhalb des Tunnels entwickelt. Es ist das erste Mal, dass eine solche Technik in China eingesetzt wurde.

Es ist nur eine der vielen Schwierigkeiten, mit denen die Bergbauarbeiter konfrontiert waren. Vom Baubeginn im Jahr 2012 an haben die Arbeiter unglaublich viele technische und auch gesundheitliche Probleme erduldet. Durch ihr Durchhaltevermögen konnte der einst für unbaubar gehaltene Tunnel nun in Betrieb genommen werden. Der Tunnel ermöglicht auch die sehr wichtige Autobahnverbindung zwischen dem autonomen Gebiet Tibet und der Sichuan-Provinz.

Auf den Eingang des Tunnels blickend sagt Jiang Baozhang begeistert und stolz:

„Es war für mich eine Ehre, an dem Bauprojekt des Tunnels teilnehmen zu dürfen. Während des Tunnelbaus konnte ich ein paar Jahre das Leben hier ertragen. Ich bin stolz und ich sonne mich in diesem Erfolg. Die Inbetriebnahme des Tunnels ist nicht nur für die lokale Verkehrsverbindung, sondern auch für die Armutsbekämpfung bedeutungsvoll. „

Das Bauprojekt Chola Tunnel ist nicht der Anfang, aber natürlich auch nicht das Ende der herausfordernden Bauaufgaben der chinesischen Fachkräfte. Nach der Fertigung dieses Tunnels werden sich die Arbeiter an anderen Projekten beteiligen und vielleicht noch weitere Wunder vollbringen.

Übersetzt von Gao Mengyu

Gesprochen von Zhong Xi

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