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Neue U-Bahn in Shijiazhuang: Leben der Behinderten erleichtert
  2017-10-24 15:45:56  cri


Der öffentliche Verkehr war früher eine große Herausforderung für behinderte Menschen. Eine Treppe oder eine Straße konnte ein großes Hindernis darstellen. In den vergangenen Jahren haben viele chinesische Städte Maßnahmen ergriffen, um solche Hürden abzubauen.

Vor einigen Tagen ist die neue U-Bahn in der nordchinesischen Stadt Shijiazhuang in Betrieb genommen worden. Sie wird von den Anwohnern mit Mobilitätseinschränkung besonders geschätzt. Dank der neuen U-Bahn sind sie mobiler und können besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

Gan Lu sitzt im Rollstuhl. Er erzählt, dass er vor der Inbetriebnahme der neuen U-Bahn nur mit dem Auto fahren konnte. Die neue U-Bahn Station ist nur fünf Minuten von seiner Wohnung entfernt. Das eröffnet ihm neue Möglichkeiten.

Jeden Tag fährt er im Rollstuhl zur U-Bahn Station und nimmt dann den Aufzug, der barrierefrei und rollstuhlgerecht ist. Anschließend kann er über einen speziellen Eingang für Behinderte in die U-Bahn einsteigen. In den Waggons gibt es ebenfalls es eine spezielle Zone für Rollstuhlfahrer.

„Da die U-Bahn in Shijiazhuang neu ist, wurde beim Bau auf die Barrierefreiheit geachtet. Ich fahre sehr gerne mit der U-Bahn und mache sogar überall dafür Reklame."

Gan Lu war begeistert, als die U-Bahn in Betrieb genommen wurde. Er und sechs andere Menschen mit Behinderung haben drei Tage lang alle U-Bahn Stationen besichtigt und die Barrierefreiheit getestet. Anschließend schrieben sie eine Anleitung für die Nutzung der barrierefreien Einrichtungen der U-Bahn in Shijiazhuang. Die Anleitung soll in Kürze vom Betreiber der U-Bahn veröffentlicht und für Menschen mit Behinderung zur Verfügung gestellt werden.

Gan Lu ist nicht von Geburt an behindert. In einem Unfall wurde er an der Wirbelsäule verletzt. Viele Jahre lang hatte er keine Lust, die Wohnung zu verlassen.

„Menschen mit Behinderung wollen andere Leute nicht stören und sie um Hilfe bitten. Dank der barrierefreien Geräte haben wir die Chance, selbstständig mit der U-Bahn zu fahren. Ich habe viele Freunde mit Behinderung. Früher fanden sie den öffentlichen Verkehr sehr problematisch. Seit der Inbetriebnahme der U-Bahn fahren sie auch sehr gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln."

Die verbesserten Verkehrsdienste haben nicht nur seine Lebensqualität erhöht, sondern auch sein Selbstvertrauen gestärkt. Nun setzt Gan Lu sich für wohltätige Zwecke ein und hat eine Organisation für Menschen eingerichtet, die nicht von Geburt an behindert sind. Er möchte anderen Menschen mit Behinderung helfen und ihnen Mut machen.

Das Konzept der Barrierefreiheit gibt es weltweit bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Der erste Standard für Barrierefreiheit wurde 1961 in den USA entwickelt. Großbritannien, Kanada und Japan verabschiedeten daraufhin ähnliche Vorschriften.

Die Bereitstellung von barrierefreien Geräten in China fing ziemlich spät an, schritt in den vergangenen Jahren jedoch immer schneller voran. Einige chinesische Organisationen setzten sich 1985 für ein besseres und bequemeres Umfeld für Menschen mit Behinderung ein. Im gleichen Jahr wurde dieses Thema auch im Nationalen Volkskongress und auf der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes diskutiert.

Die erste Vorschrift für barrierefreie Stadtplanung in China wurde 1986 erprobt und trat 1989 offiziell in Kraft. Die neusten Gesetze für barrierefreies Design und für eine barrierefreie Umgebung traten 2012 in Kraft. Auf dieser Grundlage wurden in China immer mehr barrierefreie Anlagen bereitgestellt. Ding Yukun ist eine behinderte Unternehmerin in Shijiazhuang. Sie sagt, seitdem das Gesetz für Rechte behinderter Menschen 2008 in Kraft getreten ist, hat sich für sie viel verändert. Seit den Paralympischen Spielen in Beijing legten die Leute immer mehr Wert auf die Barrierefreiheit.

„Wir können mittlerweile selbstständig zur Bank oder in Supermärkte gehen. Es ist eine tatsächliche Verbesserung. Es ist wunderbar, dass ich solche Sachen endlich selbstständig machen kann."

Ding sagt, sie reise nun sehr gerne. Sie hat sogar einen Führerschein für Menschen mit Behinderung. In den vergangenen Jahren hat sie schon viele chinesische Städte besucht.

Zhu Lijie, Generalsekretärin der Gemeinschaft für Menschen mit Behinderung in Hebei, erklärt, die barrierefreien Einrichtungen würden gebaut, um Menschen mit Mobilitätseinschränkung die Möglichkeit zu geben, am sozialen Leben teilzunehmen.

„Die Bereitstellung der barrierefreien Einrichtungen ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Ziel ist es, ein gutes Umfeld für Menschen mit Behinderung aufzubauen. "

Zhu fügt hinzu, die Barrierefreiheit zu Hause und auf dem Land werde ebenfalls allmählich gefördert.

„Wir haben viel dafür getan, um Barrierefreiheit im eigenen Zuhause zu fördern. Wir bauen zum Beispiel die Treppe oder die Küche um, um das Leben der Menschen mit Behinderung zu vereinfachen."

Zhu sagt, die barrierefreien Einrichtungen sollten auf Nachfrage angefertigt werden. Durch diese Geräte sollten auch Menschen mit Behinderungen an dem hochtechnologischen Lebensstil teilhaben.

Gerechte Chancen und eine gute Lebensqualität der Menschen mit Behinderung sei ein wichtiger Maßstab für die Entwicklung einer Zivilisation. Zhu sagt, sie und ihre Kollegen freuen sich sehr, durch ihre Bemühungen die Lebensqualität der Menschen mit Behinderung erhöhen zu können.

Verfasst von Gao Mengyu

Gesprochen von Gao Mengyu

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