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Chinas Tourismusentwicklung am Beispiel von Familie Zhang
  2017-10-18 11:09:03  cri

Der 49-jährige Zhang Li und seine Frau machten während der diesjährigen "Goldenen Woche" anlässlich der Nationalfeiertage Urlaub in Moskau. Es handelt sich um die erste Auslandsreise des Ehepaares. Zhang Lis Frau interessiert sich schon seit dem Studium für russische Architektur. Die Dame, die beinahe im Pensionsalter ist, will sich bald auch London und Dubai anschauen.

Zu Beginn von Chinas Reform und Öffnung Ende der 1970er Jahre war Tourismus den meisten Chinesen kein Begriff. Die erste weitere Reise von Zhang Li war beispielsweise ein Verwandtenbesuch in Beijing, als er 16 Jahre alt war. Dort besichtigte er den Kaiserpalast und ließ auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Erinnerungsfoto von sich machen.

„Damals waren die meisten Touristen in China Ausländer. Die Chinesen reisten ganz selten nur zur Besichtigung und Erholung. Viele reisten lediglich bei Dienstreisen oder für private Besuche", erklärt Huang Xiang, der seit den 1980er Jahren als Reiseleiter arbeitet.

Chinas Inlandstourismus entwickelte sich erst Anfang der 1990er Jahre. 1995 hatten die Chinesen zum ersten Mal zwei arbeitsfreie Tage in der Woche. Und 1999 wurde in China die erste „Goldene Woche" anlässlich der Nationalfeiertage eingeführt, wobei die Arbeitnehmer zum ersten Mal sieben freie Tage am Stück genießen konnten. Viele Chinesen nutzten diese Gelegenheit, um Urlaub zu machen. Aufgrund mangelnder touristischer Infrastruktur und einem knappen Kontingent an Flugtickets waren chinesische Touristen damals noch größtenteils auf Reiseagenturen angewiesen.

Mit der Einführung der "Goldenen Woche"1999 erlebte der Tourismus in China einen Boom. Seitdem sind Reisen für die Chinesen ein Teil des Lebens geworden. Heutzutage stellt der Massentourismus ein großes gesellschaftliches Problem dar. Wenn sich die Bürger des bevölkerungsreichsten Landes der Welt alle gleichzeitig auf den Weg machen, sind Verkehrsstaus und große Menschenmengen an Sehenswürdigkeiten vorprogrammiert und verderben einem oft die Laune.

Mittlerweile stehen den Chinesen anstatt Gruppenreisen vielfältige touristische Angebote zur Verfügung, beispielsweise maßgeschneiderte Individualreisen oder Reisen mit dem Auto. Und seit einigen Jahren interessieren sich immer mehr Menschen für Auslandsreisen.

Auch Zhang Li und seine Frau schlossen sich diesem neuen Trend an und entschieden sich dafür, China auf eigene Faust zu bereisen. Sie legten ihre Reiseroute selbst fest, buchten Hotels und suchten im Internet nach den Delikatessen des Urlaubsortes.

Nachdem sämtliche interessanten Inlandsziele besichtigt worden waren, richtete das Ehepaar sein Augenmerk auf das Ausland. Russland war das erste Reiseziel außerhalb Chinas für Familie Zhang.

Während in den 1980er Jahren für Auslandsreisen nur Gruppenvisa erlaubt waren, werden den Chinesen heute mehrere Visa-Arten gewährt, zum Beispiel das vier Jahre gültige Schengen-Visum, oder das zehn Jahre gültige USA-Visum. China ist mittlerweile das vierte Jahr in Folge das Land mit den meisten Auslandsreisenden der Welt.

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