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Liuba: Wie der Tourismus das Leben verändert hat
  2017-10-13 10:48:34  cri

 

Wenn man auf den mit Granitsteinen gepflasterten Straßen im Kreis Liuba der westchinesischen Provinz Shaanxi geht, vergisst man oft, dass man sich auf dem Land befindet. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es in diesem Kreis vor zehn Jahren noch nicht einmal richtige Toilette gab. Der Direktor des Landwirtschaftsamts Lei Chunhua erinnert sich noch daran:

„Früher haben die Anwohner einfache Gruben als Toiletten verwendet. Die Touristen haben damals bei uns immer nach Toiletten gesucht. Nach und nach wurden Wände um die Gruben herum gebaut, damit es nicht so hässlich aussieht. Und danach wurden die modernen Spültoiletten gebaut. Das ist eine der vielen Veränderungen, die mit der Integration von Tourismus und Landwirtschaft einhergingen."

Bei der von Lei Chunhua erwähnten Integration von Tourismus und Landwirtschaft handelt es sich um den momentan kräftig geförderten Tourismus im ländlichen Raum. In den vergangenen Jahren hat sich eine ganze Industrie um den Tourismus in Liuba entwickelt. Auch die umliegenden Dörfer wurden in die touristische Entwicklung miteinbezogen.

2017 hat der Kreis allein in der ersten Jahreshälfte 1,23 Millionen Besucher empfangen. Dadurch sind die Einnahmen der Tourismusbranche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 629 Millionen Yuan RMB gestiegen.

Die Touristen haben nicht nur die Erneuerung der Infrastruktur gefördert, sondern auch die veraltete Lebens- und Denkweise der Einheimischen verändert. Dazu sagt Lei Chunhua:

„Als wir klein waren und jeden Tag nach Hause kamen, wechselten wir die Kleidung nur selten. Wir haben auch die Haare nicht so oft gewaschen. Die Touristen die hierher kommen, sind alle gut gepflegt und gekleidet. Daher denken sich die Einheimischen nun auch, dass sie sich mehr um ihr eigenes Aussehen und die Kleidung kümmern sollten. Der Tourismus hat die Lebensweise und die Denkweise der Einheimischen sehr verändert."

Der Tourismus hat nicht nur das Leben der Anwohner in Liuba verändert, sondern ihnen auch Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet. Zwischen 2010 und 2015 ist die Zahl der Hotels und Bauernhöfe erheblich gestiegen. Inzwischen arbeiten über 3.000 Bewohner im Tourismus. Auch viele Jugendliche kehrten in ihre Heimat zurück. Die 29-jährige Bai Linju zählt auch dazu. Nach sechs Jahren in Guangzhou war sie vom Leben in der Metropole gelangweilt. Seit 2015 arbeitet sie in ihrem Heimatort bei einer Buch-Bar, die ein Zusammenschluss von Hotel und Café ist. Hier begrüßt sie täglich Touristen. Ihr gefällt es, mit den Gästen zu reden und sie ist mit ihrem Leben jetzt sehr zufrieden.

„Während der Hochsaison kommen Senioren, Touristen mittleren Alters und auch Kinder in mein Café. In der Nebensaison kommen mehr Schüler und Kinder. Hier können sie gebührenfrei Bücher lesen und Wasser trinken. Viele Schüler machen hier bei uns ihre Hausaufgaben. Am Wochenende veranstalten wir oft Aktivitäten für Kinder. Wir lesen zum Beispiel jedes Wochenende aus Kinderbüchern vor."

Der Tourismus in Liuba hat sowohl die Einnahmen des Kreises erhöht, als auch die Lebensbedingungen der Einheimischen verbessert. Ein Leben zwischen klaren Flüssen und grün bewachsenen Bergen, das gleichzeitig materiellen und kulturellen Genuss befriedigt, kann wahrhaft als ein idyllisches Leben bezeichnet werden.

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