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Kampfansage an die Algenplage im Gelben Meer
  2017-09-27 11:27:51  cri

 

 

Seit 2007 werden die Küstengebiete des Gelben Meers jedes Jahr von einer Algenplage heimgesucht. Die Sandstrände sind jeden Sommer mit grünen Algen bedeckt – ein solcher Anblick schadet vor allem dem Tourismus. Nun sagen Wissenschaftlern der Algenplage den Kampf an. Mit modernen wissenschaftlichen Methoden.

Seit einigen Jahren erstreckt sich jeden Sommer ein unschöner grüner Algenteppich über die Sandstrände am Gelben Meer. Um dieser Plage Herr zu werden, hat das Staatliche Laboratorium für Meereswissenschaft und -technologie in Qingdao im Jahr 2016 ein Forschungsprogramm zur „Verhütung und Bekämpfung der Naturkatastrophen in Küstengewässern" gestartet.

Nach gemeinsamen Untersuchungen mehrerer Wissenschaftsinstitutionen konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die meisten Algen im Gelben Meer aus den Gewässern im Norden der ostchinesischen Provinz Jiangsu stammen.

Zudem haben die Wissenschaftler vorgeschlagen, den „Algen-Index" einzuführen. Der „Algen-Index" soll das Volumen der Algen, die Temperatur und Windkraft in betroffen Gewässern erfassen. Dadurch soll man in Zukunft drohende Algenplagen früher voraussehen und besser bekämpfen können.

Sun Song vom Ozean-Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften leitet das Programm. Er sagt, durch die Einführung des „Algen-Index" könne man in Zukunft etwa 30 bis 40 Tage im Voraus den Umfang einer drohenden Algenplage vorhersehen.

„Je früher wir von einer drohenden Algenplage wissen, desto besser können wir uns dagegen wappnen. Wenn wir das Ausmaß der nächsten Algenplage in Zukunft sogar ein halbes bis ein Jahr im Voraus prognostizieren können, haben wir mehr Zeit uns auf die Bekämpfung der Plage vorzubereiten."

Bei der Algenbekämpfung sei es besonders wichtig, dass die verschiedenen Regionen eng zusammenarbeiten, so Sun Song. Die Algen müssten so früh wie möglich beseitigt werden, bevor sie sich großflächig ausbreiten können.

„Unseren Untersuchungen zu Folge wachsen die Algen im April und Mai, und beginnen im Juni, sich in andere Gewässer auszubreiten. Wir sollten zuerst versuchen, ihre Wachstumsweise zu ändern. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit der ökologischen Regulierung. Wir können das Wachstum der Algen durch das Züchten von Muscheln reduzieren."

Neben den Algen gibt es seit einigen Jahren auch immer mehr Beerentang im Gelben Meer. Laut Song Sun verfolgen die Forscher auch dieses Phänomen mit großer Aufmerksamkeit.

„Wenn der Beerentang verfault, kann er die die Wasserkulturindustrie beeinträchtigen. Wenn wir ihn jedoch rechtzeitig entfernen, können wir ihn zum Beispiel als Köder oder Futter verwenden."

Dieser Meinung ist auch Yang Hongsheng vom Ozean-Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

„Beerentang ist eigentlich besser als Algen, weil er den Seegurken als Nahrung dient. Daher ist es nicht schlecht, wenn so viel Beerentang zu uns kommt. Wir sollten ihn nur gut kontrollieren und effizient nutzen."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Zhu Liwen

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