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Carsharing in Shenyang
  2017-09-26 15:56:16  cri


In letzter Zeit wurden auf den Straßen in Shenyang in der Provinz Liaoning zahlreiche Autos der Marke BMW, Audi und Mercedes Benz gesichtet. Der Grund: Es handelt sich um Leihwagen, die schon bald im Rahmen eines Carsharing-Systems gemietet werden können.

Die auf den Straßen in der Provinz Liaoning aufgetauchten BMWs gehören einer Autovermietung mit Sitz in Shenyang. Insgesamt 1500 solcher Autos sollen in Kürze zur Verfügung stehen. Gemietet werden sie per Handy-App. Wer ein Auto ausleihen möchte, muss zunächst seinen Führerschein hochladen und einen Geldbetrag von 999 Yuan RMB hinterlegen. Anschließend kann man das Auto ganz einfach durch das Scannen eines QR-Codes öffnen und losfahren.

Die Gebühren sind überschaubar: Pro gefahrenem Kilometer kostet der Leih-BMW 1,5 Yuan RMB, maximal jedoch 200 Yuan RMB pro Tag. Die Benzinkosten übernimmt die Autovermietung. Nach der Fahrt können die Nutzer die Mietwagen auf 1400 Parkplätzen in Shenyang kostenlos abstellen. Das Unternehmen plant, dieses Carsharing-System für BMWs im ganzen Land zu verbreiten und hat bereits Großstädte wie Beijing, Shanghai, Shenzhen, Hangzhou und Xi'an ins Auge gefasst.

In China wird die Idee des Carsharings vom Ministerium für Verkehr und Transport und vom Ministerium für Wohnung und Aufbau unterstützt.

Wang Hao, Mitarbeiter des Ministeriums für Verkehr und Transport sagt, durch das Carsharing würden die Autos effizienter genutzt und auch das Parkproblem in der Stadt werde gelöst.

„Die Fahrzeuge können von mehreren Leuten benutzt werden. Dadurch sinkt die Zahl der Autos in den Städten. Und auch das Problem der begrenzten Parkplätze wird durch das Carsharing-System verbessert."

Die Mietwagenunternehmen profitieren von der chinesischen Förderungspolitik für Carsharing. Wang Chunfeng und Pang Yicheng betreiben jeweils ein Unternehmen, das Autos zum Ausleihen anbietet.

„Laut der neuen Regelung werden die Leihwagen als Teil des städtischen Verkehrs akzeptiert und das System des Carsharings offiziell anerkannt."

„Ich meine, diese Politik hat große Bedeutung. Wir sind froh, dass das Autoverleihsystem gefördert wird. Wir werden uns dafür einsetzen."

So ganz ausgereift ist das Carsharing-System jedoch noch nicht. Langfristig müssen die Unternehmen noch einige Schwierigkeiten überwinden.

Da ist zum einen die Investition: Zunächst muss eine hohe Geldsumme eingesetzt werden, doch ob sich die Anfangsinvestition in Profit umwandelt, ist nicht garantiert.

Außerdem mangelt es trotz großer Nachfrage an Autokennzeichen und Parkstellen in großen Städten wie Beijing, Shanghai und Guangzhou. Darüber hinaus sind auch Fragen zur Sicherheit noch nicht geklärt. Zum einen ist es notwendig, die Nutzer des Carsharing-Angebots eindeutig zu identifizieren. Zum anderen muss auch die Sicherheit beim Fahren gewährleistet werden. Zudem müssen die Daten und Zahlungsinformationen der Personen geschützt werden. Dazu erklärt Cheng Guohua, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Verkehrsministerium:

„Die Autovermietung benötigt Kreditkarteninformationen, Daten zur Identität des Fahrers und erfasst die zurückgelegte Fahrtstrecke. Sie muss den Schutz der Informationen und den Schutz der Nutzer gewährleisten können."

In über zehn chinesischen Städten, darunter Shanghai, Guangzhou und Shenzhen, sind Carsharing-Unternehmen bereits vertreten. In Beijing gibt es sogar bereits über zehn verschiedene Anbieter zum Beispiel Togo, Gofun und Car2Share.

Die Behörden in diesen Städten haben das Autoverleihsystem unterstützt und gefördert. Trotzdem fehlt es noch an konkreten Regelungen zur Unterstützung und Kontrolle.

Statistiken zufolge beschäftigen sich nun in China über 40 Unternehmen mit dem Thema Carsharing. Über 40.000 Autos sind dafür vorgesehen. In kommenden fünf Jahren wird dieser Markt voraussichtlich um 50 Prozent steigen.

Verfasst von Yu Yue

Gesprochen von Liu Xinyue

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