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Xi'an: Eine Stadt erhält ihr Kulturerbe
  2017-08-28 19:51:04  CRI

Xi'an ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi im Nordwesten der Volksrepublik. Historisch war sie eine der großen Kaiserstädte. In ihr pflegt man seit über 1000 Jahren die Kultur Chinas. Das heutige Beilin Museum, auch der Stelen-Wald genannt, ist Teil des ehemaligen Konfuzius-Tempels. Er ist einer der bekanntesten Chinas.

Bereits seit 1087 wurden dort Inschriften verschiedenster Art aufbewahrt. Einige der originalen Steininschriften Konfuzius sind dort zu finden. Dieser heißt im chinesischen übrigens Kongfuzi (孔夫子). Damit war der Tempel schon immer ein Museum und zugleich ein heiliger Ort, an dem viele Schüler der Lehren Konfuzius pilgerten um seine Schriften im Original zu studieren.

Vielleicht erinnert diese Mischung aus Museum und heiliger Lehrstätte an die Klöster des europäischen Mittelalters. Auch ihnen war der Auftrag zu teil zugleich Wissen aufzubewahren, als auch Jünger darin zu lehren.

Neben den Schriften Konfuzius finden sich auch viele Zeugnisse der Entwicklung der chinesischen Sprache. Anders als man es zum Beispiel in Deutschland kennt ist die chinesische Sprache eine Zeichensprache. Auch wenn viele der Zeichen heute oft nur schwer für nicht sprachkundige Betrachter zu entziffern sind, kann man in diesen alten Zeugnissen ihre komplexeren und eingängigeren Vorformen erkennen. Es ist ein bisschen wie Höhlenmalerei, die mit klaren Bildern arbeitete. Im Falle Chinas wurden sie im Verlauf der Geschichte zunehmend vereinfacht. Damit erleichterte man natürlich auch den Druck und das Schreiben dieser Schrift. Die Stelen zeigen die reichhaltige Kulturgeschichte vieler der heutigen Schriftzeichen.

Der Erhalt der Stelen an sich ist nicht nur ein faszinierender Fakt, sondern auch, dass damit die Religion des Konfuzianismus bis heute aufrechterhalten wird. Natürlich handelt es sich dabei nicht um eine Religion im westlichen Sinne, sondern vielmehr um eine weltliche Wissenslehre.

Eine andere Tradition Xi'ans ist das Schattentheater. Auf dem ersten Blick denkt man unweigerlich an Puppentheater, jedoch ist es nicht nur für Kinder gemacht. Seine Wurzeln reichen bis zu zweitausend Jahre in die Han-Dynastie zurück. Zweidimensionale Figuren bewegen sich vor einer Lichtquelle entlang einer Leinwand. Die Figuren sind dabei äußerst Komplex und können mit allerhand Gegenständen interagieren. Ein beliebtes Stück in der Provinz Shaanxi entstammt der Peking Oper. Ein als Händler getarnter Mann versucht darin bereits vor der arrangierten Hochzeit seine zukünftige Gattin erstmals kennenzulernen. Die Ästhetik dieser kunstvollen Figuren ist einzigartig und in Europa vermutlich nur in ethnologischen Museen zu finden.

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