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Chinas junge Manhua werden erwachsen
  2017-08-15 16:25:47  cri


In China finden Comics immer mehr Beachtung. Die Hoffnungen gehen gar so weit, dass der chinesische Comic in der Zukunft so populär werden wird, wie die amerikanischen und japanischen Comics. Früher hatten der japanische Manga und der amerikanische Comic den größten Anteil des chinesischen Comicmarktes inne. Die Fans chinesischer Comics, oder Manhua, steigen stetig und haben die Verhältnisse auf dem chinesischen Comicmarkt bereits verschoben. Heute betreten wir die Welt chinesischer Manhua Zeichnerinnen.

Hinter dem Künstlernamen Youling steckt nicht nur eine Künslterin, sondern gleich ein Zwillingsschwesternpaar. Beide Frauen wurden in den 80er Jahren geboren. Die jüngere Schwester heißt Liu Shuangfei und hat ihr Studium am Institut für Animation und Digitalkunst der Chinesischen Universität für Medienkommunikation abgeschlossen. Letztes Jahr nahm sie am China International Cartoon and Animation Festival in Hangzhou teil. In zwei Stunden schaffte sie es dort 400 Manhuas zu signieren.

„Wir haben im ganzen Land signiert und sind sehr froh, dass viele junge Fans uns zu jedem Termin folgen. Unsere Eltern haben uns immer unterstützt. Mich hat ein Mädchen sehr beeindruckt. Sie ist hörgeschädigt und sagte mir, obwohl sie taub sei, schenken meine Manhuas ihr Freude. Das freute mich ungemein."

Youling erzählte weiter davon, dass sie hoffen Werke zu schaffen, die den Leser entspannen und ihm auch etwas vermitteln. Der Manhua „Please take my brother away" ist äußerst populär. Er wurde über 300 Millionen mal gelesen. Im TV läuft der Manhua als Anime. Dazu sagte Youling:

„Wir haben nicht gedacht, dass er so viele Aufmerksamkeit bekommen würde. Es hat uns sehr geehrt, dass unser Werk als Anime adaptiert worden ist."

Laut Youling kümmern sie sich nicht darum, wie viele Leute ihre Seite anklicken, aber der Sprung von starr zu beweglich, von Papier auf die Leinwand, wird sie definitiv noch bekannter machen.

Der Anime oder Cartoon „Please take my brother away" wird sowohl in Chinesisch, als auch in Japanisch synchronisiert. Dazu Youling:

„Wie die meisten in den 80ern oder 90ern Jahren geborenen Leute sind wir mit japanischen Mangas und Animes groß geworden. Sie haben uns stark beeinflusst. Ich persönlich finde die japanische Synchronisation ist sehr professionell. Zwar verstehe ich kein Japanisch aber die Seiyū können die Gefühlsregungen sehr gut angepasst darstellen. Die chinesische Synchronisation hat dafür die besseren Charakterinterpretationen. Ich bin mit beiden Versionen sehr zufrieden."

Obwohl der japanische Manga großen Einfluss auf die in den 80er und 90er Jahren geborenen Chinesen hatte, ist es nur eine Frage der Gewöhnung bis der Manhua sich hier durchsetzt. Chinas Synchronsprecher haben viel Potential. Youling hoffen auch in Zukunft ihre Comic-Werke parallel mit einem zweisprachigen Cartoon zu veröffentlichen. Mit vielen neuen technischen Möglichkeit und dem Wachsen eines regelrechten Marktes, interessieren sich zunehmend mehr Menschen, aber auch Unternehmen, für Manhuas. Das China International Cartoon and Animation Festival in Hangzhou wurde von Alibaba gesponsert. Die zu Alibaba gehörige Marke Aliyun war dort auch groß vertreten. Alles spricht dafür, dass das Smartphone immer mehr zum Zugansportal in die Comic-Industrie wird.

„Wir legen großen Wert auf den Inhalt unserer Manhuas. Auch wenn wir Zeichner sind, geht uns die Geschichte vor. Wie sie dargestellt wird und besonders auch wo ist eher eine Frage von Technik und Zeit. Der Einfluss moderner Technik und des Kapitals auf die Industrie ist für uns manchmal etwas mühselig und herausfordernd."

Youling erklären, dass Manhuas technisch an verschiedenste Formate angepasst werden können, wie eben der Cartoon, das Internet, eine App oder natürlich das gedruckte Comicheft.

„Wir hoffen groß raus zu kommen um unsere Werke international bekannt zu machen. Dazu braucht man eine solide Fan-Basis."

Die Schwestern hinter Youling aktualisieren im Moment drei ihrer Werke und arbeiten nebenbei an drei neuen Manhuas. Als Einheimische werden ihre Manhuas die Szene Beijings erobern.

„Mein Opa beschäftigte sich mit Karikaturen. Ich wurde von klein auf davon beeinflusst. Ich respektiere die chinesische traditionelle Kultur sehr. Meine Schwester und ich versuchen immer chinesische Elemente in unsere Manhuas einfließen zu lassen. Wir nutzen die Chance unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und unsere Wertschätzung für traditionelle Zeichenkunst und Kultur gemeinsam zu vermitteln.

Die Schwestern Youling haben ihr Studio in Beijing. Sie hoffen auch in Zukunft zur aufstrebenden Manhua-Szene Chinas beizutragen.

Verfasst von Yu Yue

Gesprochen von Zheng An

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