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Pferdeschwanz-Stickerei der Shui-Nationalität sucht Aufschwung im E-Kommerz
  2017-07-26 16:28:23  cri

 

Die traditionelle Pferdeschwanz-Stickerei der Shui-Nationalität hat ihren Namen von einem ihrer Rohstoffe: Haare eines Pferdeschwanzes. Zum Sticken werden zunächst drei lange Haare vom Schwanz eines Pferdes ausgesucht und mit einem Seidenfaden umwickelt. Dieser so entstandene neue Faden wird auf einem Stück Stoff befestigt. Anschließend werden mit bunten Fäden verschiedene Muster gestickt.

Song Shuixian liebt die Pferdeschwanz-Stickerei. Im Autonomen Kreis Sandu der Shui-Nationalität, der Heimat der Pferdeschwanz-Stickerei, groß geworden, lernte sie die einzigartige Handwerkskunst von ihrer Mutter. Zu den genutzten Farben erklärt sie:

„Wir Shui leben seit alters her in den Bergen. Wir bevorzugen einfache und elegante Farben. Alle Shui mögen diese Farben."

Song stickt nun seit vielen Jahren und ist zu einer erfahrenen Handwerkerin geworden. Wenn man sie aus der Ferne betrachtet, ähneln ihre Stickereien bunten Reliefskulpturen.

„Um die Pferdeschwanz-Stickerei zu erlernen, muss man vor allem große Geduld haben. Außerdem braucht man geschickte Hände, um diese Art einer dreidimensionalen Schönheit zu präsentieren."

Früher wurde die Pferdeschwanzstickerei ausschließlich für die Dekoration von Baby-Tragetüchern genutzt. Nur zu großen Festen nahmen die Mütter diese Tragetücher heraus und trugen ihre Kinder damit zu den Feierlichkeiten. Song Shuixian hofft jedoch, dass die einzigartige Kunst mehr Anwendung findet.

„Damals wurden nur Baby-Tragetücher bestickt. Die Kunst gefiel mir aber so gut, dass ich mir dachte, eine Hochzeit ist ebenfalls ein wichtiges Ereignis. Kann die Braut nicht auch ein Kleid mit Pferdeschwanz-Stickerei tragen?"

Song Shuixian hat ihren Traum verwirklicht. Sie war die erste Shui-Braut, die in einem mit Pferdeschwanz-Stickerei verzierten Kleid heiratete. 2006 nahm China die Pferdeschwanz-Stickerei in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes auf. Song wurde dadurch ermutigt und entschloss sich, die Stickerei zu ihrem Beruf zu machen. Sie hat ein eigenes Geschäft eröffnet und andere Frauen in Sandu angeregt, die Sticknadeln in die Hand zu nehmen, um ihre Familien zu ernähren.

„Ich habe viele junge Stickerinnen ausgebildet. Sie beherrschen zwar alle die Technik, aber sie müssen sich weiter verbessern. Ich habe ihnen zum Beispiel beigebracht, an welchen Stellen die Stickerei grob und an welchen Stellen sie fein sein sollte."

2007 wurde Song Shuixian vom Kulturamt der Regierung Guizhous zum offiziellen Überlieferer der Pferdeschwanz-Stickerei ernannt. 2010 stand sie im Rahmen der Shanghaier Expo im Guizhouer Pavillon, um den Besuchern die traditionelle Stickkunst zu zeigen. Im gleichen Jahr hat sie das erste Museum für Pferdeschwanz-Stickerei eröffnet. Der Exponat-Katalog wird seitdem immer größer.

„Wir bemühen uns nun, unsere Produkte ins reale Leben zu integrieren. Kleidung, Schmuck, Geschenke, Bürowaren, Handtaschen, einfach alles Mögliche."

Über 70 Prozent der Stickprodukte werden über das Internet umgesetzt. Li Hairong ist die leitende Inspektorin eines Handelsunternehmens, das kunsthandwerkliche Waren der Shui-Nationalität verkauft. Sie erklärt, viele Shui-Frauen seien nun in der Branche tätig, was sowohl der Kunst an sich, als auch den Einwohnern zugutekomme.

„Wir wollen den Wert der nationalen Kunst erschließen, um den lokalen Einwohnern tatsächlichen Nutzen zu bringen und ihnen aus der Armut zu verhelfen. Das Amt für E-Kommerz der Lokalregierung hat das Online-Auktionshaus Alibaba für uns kontaktiert, um eine Online-Umsatzplattform zu errichten. Momentan ist der Umsatz ziemlich gut, denn immer mehr Leute interessieren sich für Produkte von nationalen Minderheiten."

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