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Traditionelles chinesisches Drachenbootfest
  2017-05-30 17:25:43  cri


Das Drachenbootfest wird traditionell jeweils am fünften Tag des fünften Monats nach dem chinesischen Mondkalender begangen. Mehr über den Ursprung des Drachenbootfestes sowie über die dazugehörigen Sitten und Gebräuche erfahren Sie im folgenden Beitrag!

Das Drachenbootfest, auf Chinesisch "Duanwu-Fest", ist in China ein wichtiger traditioneller Feiertag. Es werden besondere Speisen gereicht, feierliche Zeremonien abgehalten und farbenprächtige Bootsrennen veranstaltet. Sogar einem chinesischen Poeten und Staatsmann wird gedacht, sein Name lautet Qu Yuan.

Qu Yuan war in der Zeit der Streitenden Reiche (475 v. Chr. und 221 v. Chr.) ein hoher Beamter im Reich der Chu. Gleichzeitig ist er bis heute noch als ein berühmter patriotischer Dichter des chinesischen Altertums bekannt. Angesichts der Übermacht des Reiches der Qin trat Qu Yuan damals dafür ein, das Chu-Reich zu stärken und die Truppen besser auszubilden, um der Qin widerstand leisten zu können. Doch seine Ansichten wurden von vielen Adeligen abgelehnt. Schließlich wurde er vom König des Chu-Reiches seines Amtes enthoben und aus der Hauptstadt vertrieben.

Während seiner Verbannung schrieb Qu Yuan mehrere Gedichte, in denen er seine Sorge um seine Heimat und die Bevölkerung zum Ausdruck brachte. 278 v. Chr. wurde Yin, die Hauptstadt des Chu-Reiches, von den Truppen der Qin erobert. Am fünften Tag des fünften Mondmonats stürzte sich daraufhin Qu Yuan mit einem Stein umbunden in den Miluo-Fluß - aus Kummer über sein Vaterland.

Die Nachricht über den Gang ins Wasser von Qu Yuan verbreitete sich schnell unter den Dorfbewohnern am Miluo-Fluß. Alle Fischer rannten zu ihren Booten mit der Hoffnung, den Poeten vielleicht noch retten zu können, aber sie kamen zu spät. Damit zumindest die Fische die Leiche von Qu Yuan nicht anknabberten, fütterten die Fischer sie mit "Zongzi", in Bambus- oder Schilfblätter eingewickelte Klebreisklößchen. "Zongzi" ist eine typisch südchinesische Speise, die heute noch an Qu Yuans Gedenktag zubereitet wird. Ein alter Arzt soll damals sogar Xionghuang-Wein in den Fluss geschüttet haben, um die Wassertiere betrunken zu machen und sie so von Qu Yuan abzulenken

Vom Rettungsversuch der Fischer rührt die Sitte her, jedes Jahr am fünften Tag des fünften Mondmonats ein Drachenbootrennen zu veranstalten, "Zongzi" zu essen und Xionghuang-Wein zu trinken.

"Zongzi", ursprünglich ein Imbiß aus Südchina, wird heutzutage zum Drachenbootfest auch in Nordchina gerne gegessen. Dabei gibt es die Klebreisklößchen mit verschiedenen Füllungen, etwa Datteln, süßem Bohnenbrei, Schinken oder Eigelb. Schon zu Beginn des fünften Mondmonats wird in vielen Familien damit begonnen, "Zongzi" selbst zuzubereiten. Aber auch in Läden kann man den traditionellen Imbiß erwerben.

An "Duanwu" wird mittlerweile überall in China ein Drachenbootrennen veranstaltet. Nach dem Startsignal schießen die drachenförmigen Boote regelrecht in Richtung Ziel, wobei die Ruderer unter schnellen Trommelschlägen in einem einheitlichen Rhythmus rudern. Der Überlieferung zufolge soll dieses Rennen also auf die Versuche der Fischer zurückgehen, Qu Yuan zu retten. Historiker sind jedoch der Ansicht, dass das Drachenbootrennen ursprünglich eine halbreligiöse, halbvergnügliche Veranstaltung war. Der Ursprung wird jedoch auch in der Zeit der Streitenden Reiche vermutet. Das Drachenbootrennen ist jedenfalls seit Jahrtausenden in China Teil der Kultur, einschließlich auf Taiwan und in Hongkong. Auch in Nachbarländern wie Japan und Vietnam ist es verbreitet, und sogar in Großbritannien werden solche Wettkämpfe veranstaltet. Das Drachenbootrennen hat sich so zu einer Wassersportart entwickelt, welche traditionelle Sitten und modernen Sportsgeist in sich vereinigt.

Noch eine Besonderheit gibt es zum "Duanwu": Erwachsene hängen ihren Kindern gerne kleine Duftbeutel um. Dabei handelt es sich meist um ein kleines Täschchen aus bunter Seide, das mit Aromastoffen und Heilkräutern gefüllt ist. Mit diesen Duftbeuteln sollen die Kinder vor ansteckenden Krankheiten geschützt werden.

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