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Grün, grüner – Yunnan
  2017-03-05 22:12:40  cri

Die südwestchinesische Grenzprovinz Yunnan ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften. Zu den Schätzen der Region zählen nicht nur riesige Waldflächen, sondern auch unzählige Wasserquellen und eine große Biodiversität. Die wegen ihrer angenehmen Temperaturen in allen vier Jahreszeiten als „Frühlingsstadt" bekannte Hauptstadt Kunming und die „Teestadt" Pu'er erhielten jeweils im Jahr 2013 und 2015 den Titel „nationale Waldstadt". Zu den Beurteilungskriterien dafür zählen neben den geographischen Vorteilen auch die rationale und wissenschaftliche Planung für die Umwelt.

Seit 2013 gibt es den nationalen Waldpark "Tai Yang He" in einem Vorort der Stadt Pu'er. Die über 6000 Hektar große Anlage funktioniert wie eine riesige Sauerstoffbar, in der Besucher gemütlich spazieren, sich Kleintiere anschauen und sogar füttern dürfen.

Laut Zhang Denglin von der Parkverwaltung ist die Besucherzahl innerhalb von zwei Jahren seit der Inbetriebnahme auf 440.000 rasch gestiegen. Der Park bietet zudem auch Arbeitsplätze für die Bauern in der Umgebung.

"Die Bauern können in zweierlei Hinsicht aus dem Park Nutzen ziehen. Erstens, ihnen wird erlaubt, dort ihre eigenen Agrarprodukte zu verkaufen. Und zweitens können sie an Ausbildungskursen für die Waldpark-Mitarbeiter teilnehmen. Wer in dem Park arbeitet, kann die ganze Familie aus der Armut holen."

Eine junge Reiseführerin der Hani-Nationalität, die in einem nahliegenden Dorf wohnt, arbeitet seit ihrem Uni-Abschluss im Waldpark. Sie lobt die Flexibilität. Außerdem verdiene sie pro Tag 80 Yuan, was gut sei.

"Ich finde es hier sehr besonders. Die Tiere laufen in der Anlage frei herum, an anderen Orten werden sie normalerweise in Käfigen gehalten. Die Gegend war früher unbewohnt und diente als Weidefläche für Schafe und Rinder."

Die Provinzhauptstadt Kunming, nordöstlich von Pu'er gelegen, hat sich als erste in Yunnan zur Waldstadt qualifiziert. Seit 2013 wurden dort innerhalb von drei Jahren 180.000 Hektar Wald aufgeforstet. Bis Ende 2015 lag die Rate für Wald- und Grünflächen jeweils bei 50 und 58 Prozent. Kunming hat große Anstrengungen unternommen, um solche Leistungen zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist die Wiederbegrünung der Industriezone an der Jiulong-Bucht. Durch die Entwicklung des Steinbruchs, des Bergbaus und der Sandgrube seit 1979 wurden die Vegetation und die Umwelt dort schwer belastet. Rote Erde lag großflächig bloß. Wegen der Höhenunterschiede von über 200 Metern war die Gegend von geologischen Katastrophen bedroht. Um die ökologische Umwelt wiederherzustellen hat die lokale Regierung 2008 beschlossen, sämtliche Industrieanlagen zu schließen und für die Renaturalisierung 359 Millionen Yuan RMB zu investieren.

Parallel zum Aufbau einer Waldstadt hat Kunming gleichzeitig den Anbau forstwirtschaftlicher Nutzkulturen und die Zucht von Setzlingen gefördert. Ein Vertreter des Amts für Forstwirtschaft der Provinz Yunnan erklärte, die Einwohner hätten im Prozess des Aufbaus der Waldstadt gute Gewohnheiten entwickelt. Er sprach sogar von Harmonie zwischen Mensch und Natur.

"Früher wurden Kenntnisse über Pflanzenkunde nur in Schulen und Museen vermittelt. Jetzt sind sie allgegenwärtig. Die Bäume werden beispielsweise mit Info-Schildern versehen. Damit werden wissenschaftliche Informationen im Alltag verbreitet. Und die Stadt ist zuversichtlicher."

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