Eine neuartige Reisefahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr soll Fahrgästen ermöglichen, die U-Bahn-Netze in Beijing, in der Hafenmetropole Tianjin und in der Provinz Hebei in Anspruch zu nehmen.

Bislang konnte die Reisefahrkarte, die in Tianjin und Hebei ausgestellt wird, nur in Beijings Bussen genutzt werden, nicht in der U-Bahn der Hauptstadt.

Rong Jun, Vertreter der Verkehrsbehörden der Stadt Beijing, erklärte, seit 2014 gebe es insgesamt 39 Buslinien, die Beijing mit Yanjiao, Zhuozhou und Langfang in der Provinz Hebei verbinden. Sie transportierten elf Millionen Fahrgäste im Monat.

Ende 2014 wurde eine neue Autobahn für den Verkehr freigegeben, die die Fahrtzeit zwischen Beijing und dem Landkreis Fengning in der Provinz Hebei von viereinhalb Stunden auf lediglich zwei Stunden verkürzt. Im Jahr 2015 wurden fünf Städte in der Provinz Hebei – Langfang, Cangzhou, Shijiazhuang, Baoding und Tangshan – Teil des „Ein-Stunden-Verkehrskreises", der sie mit der Hauptstadt verbindet. 2015 wurden außerdem drei Schnellzugverbindungen zwischen Beijing und Yanjiao eröffnet, die Tausenden von Pendlern zugutekommen.

Yanjiao befindet sich 35 Kilometer westlich von Beijing und ist Heimat von über 500.000 Menschen, von denen die meisten in Beijing arbeiten. Sie haben sich für die Stadt entschieden, da sie nicht weit entfernt ist, aber deutlich günstigere Wohnungspreise bietet als Beijing. Dies führt jedoch zu regelmäßigen Staus auf den Straßen, die beide Städte verbinden.

Die 33-jährige Xu Fang wohnt in Yanjiao und hat früher in Beijing gearbeitet. Sie pendelte täglich etwa eineinhalb Stunden:

„Meine Fahrt zur Arbeit war eine Katastrophe. Ich musste mich zunächst in einen Bus hineindrängen und dann in die U-Bahn umsteigen." Sie entschied daher ihre Arbeit in Beijing aufzugeben und eine Stelle in ihrer Wahlheimat zu suchen.

Mit den neuen Schnellzügen und der Verbesserung der regionalen Verkehrsbedingungen erwäge sie jedoch erneut, wieder in der Hauptstadt zu arbeiten.