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Renaturierung der Jiaozhou-Bucht in Qingdao
  2017-02-15 19:54:02  cri

 

 

Die Jiaozhou-Bucht wird von den Einwohnern der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao liebevoll „Mutterbucht" genannt. Seit einigen Jahren steht diese Bucht aber auf Grund von Industrialisierung, Urbanisierung und extensiver Landgewinnung vor existenziellen Problemen – Verkleinerung der Gewässerflähec, Umweltverschmutzung und Störung des ökologischen Gleichgewichts. Angesichts dieser Entwicklung hat Qingdao mehrere Maßnahmen zur Renaturierung der Jiaozhou-Bucht gestartet…

Wang Kongxing aus Qingdao ist Mitarbeiter der Verwaltung des Wohnviertels Hongdao. Seit drei Jahren engagiert er sich beim Wiederherstellungsprogramm des Küstenabschnitts der Jiaozhou-Bucht in Hongdao. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es entlang dieser Küstenstrecke viele Garnelen-Teiche. Viele Leute waren mit dem Garnelen-Geschäft reich geworden. Wegen der ausufernden Entwicklung der Aquakulturen wurde die Wasserqualität an den Küsten der Jiaozhou-Bucht allerdings immer schlechter. Im Rahmen des Renaturierungsprogramms sollten die Garnelenteiche verschwinden. Viele Besitzer waren anfangs mit diesem Programm gar nicht einverstanden. Dazu sagte Wang:

„Viele Leute kamen in mein Büro und stritten wütend mit mir darüber. Ich habe sie mit einer genauen Erklärung der Gründe für das Programm überzeugt. Sie wurden einsichtig und gingen wieder nach Hause."

Nach dem Abriss der Garnelenteiche konnte die ursprüngliche Landschaft an der Küste der Jiaozhou-Bucht wiederhergestellt werden. Nun gibt es entlang der Küste Grünanlagen und Straßen. Der 80jährige Bauer Liu Ruizhang freut sich sehr über die Veränderungen in der Bucht:

„Mehr als 2.000 Mu (133,33 Hektar) Garnelenteiche sind weg. Die Wasserqualität ist wieder besser, und es gibt wieder leckere Muscheln."

Wir verlassen Hongdao und fahren in den Stadtbezirk Licang. An der Küstenstrecke der Jiaozhou-Bucht in Licang gab es in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts viele Fabriken, die ihre Abwässer direkt in die Bucht ableiteten. Song Xin, ein Angler, erinnert sich sehr gut dran:

„Seit 1995/1996 wurde die Situation immer schlimmer. Die Umweltverschmutzung nahm zu. Damals leiteten ein Kraftwerk, eine Alkalifabrik, eine Chemiefabrik und ein Stahlwerk ihre Abwässer direkt in die Bucht. Wenn man an der Küste vorbeifuhr, roch es furchtbar."

Die Fabriken wurden verlegt, und an Stelle der Fabriken wurde ein Park erbaut. Der Park heißt Bainidi, auf Deutsch etwa „Weißer Schlamm", denn früher gab es dort überall weißen Schlamm aus Abfällen der Fabriken. Su Xinhang, Ingenieur beim Büro für den Aufbau der Verkehrs- und Handelszone in Licang, war verantwortlich für den Entwurf und den Bau des Bainidi-Parks.

„Hier war früher ein Pier. Nun haben wir das Pier nachgebaut. Früher gab es noch einen Badestrand. Wir haben hier ein Steindenkmal gebaut. Von hier aus in ein und zwei Kilometern Entfernung kann man die Küste erreichen. Dort ist ein Erholungsgebiet für die Einheimischen."


Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Lü Xiqian

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