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Junge Künstler schenken Thangkas neues Leben
  2017-02-16 14:00:44  CRI

 

Thangkas sind einzigartige, in der tibetischen Kultur verwurzelte Gemälde. Bei dieser traditionellen Handwerkskunst wird ein Stoff, meist Seide, oder auch Papier bemalt. Die Farben von jahrhundertealten Werken sind selbst heute noch erhalten und noch immer sehr kräftig. Da mit den Thangkas zahlreiche Themen angesprochen und dokumentiert worden sind, werden sie auch als „lebendes Fossil" der tibetischen Kultur bezeichnet. Kulturfans hatten nun die Gelegenheit die traditionsreichen Kunstwerke aus Tibet in der chinesischen Hauptstadt zu bewundern. Im Chinesischen Kunstmuseum in Beijing wurden unter dem Titel „Heavenly Tibet" zahlreiche neue Thangkas ausgestellt, die in den letzten Jahren gemalt wurden. Damit wollten die Thangka-Künstler ihre Leidenschaft zur Förderung der Thangka-Tradition zeigen. Die Kunstwerke mit tibetischer Prägung haben die Besucher tief beeindruckt. Kulturexperte Wang Yong erklärte:

„Die größte Besonderheit der Exponate, die mir gut gefällt, ist ihre frische Farbe. Die farbenfrohen Bilder vermitteln den Besuchern einerseits die religiöse Bedeutung der Thangka. Andererseits demonstrieren sie auch die tiefen Gefühle der jungen Thangka-Maler für die Gemälde. Die Bildkomposition hält zwar an der Tradition fest, sie sieht aber viel lebhafter aus, als bei alten Thangkas."

2006 wurde die Herstellung von Thangkas als eines der ersten immateriellen Kulturerbe Chinas unter staatlichen Schutz gestellt. Drei Jahre später wurde sie in die UNESCO-Liste für immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Um diese Kunst mit ihrem hohen kulturellen Wert effektiv zu schützen, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Seit 2011 findet in Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet, zum Beispiel jedes Jahr eine Thangka-Expo statt. Sie ist eine gute Plattform für Experten, um darüber zu diskutieren, wie ein besserer und gesunder Markt für Thangkas aufgebaut werden kann.

Auch bei der Ausbildung von Thangka-Künstlern sind erste Erfolge erzielt worden. Offiziellen Angaben zufolge sind bis Ende 2016 vier erfahrene Thangka-Künstler als „lebenslange Thangka-Meister" geehrt worden. Weitere 99 Maler erhielten den Titel „ausgewählte Thangka-Künstler". Viele junge Maler konnten durch die Entwicklung der Thangka-Malerei außerdem ihre künstlerischen Fähigkeiten beträchtlich erhöht. Tashi ist einer von ihnen.

„Schon als Kind wusste ich etwas über Thangkas. Seitdem ich vor etwa zehn Jahren mit dem Erlernen der Thangka-Malerei begonnen habe, haben sich meine Kunstfertigkeiten deutlich verbessert. Auch meine Kenntnisse über den tibetischen Buddhismus und unsere Vorfahren sind auf ein höheres Niveau gebracht worden. Thangkas stellen hohe Ansprüche an die künstlerischen Fähigkeiten ihrer Maler. Deshalb hoffe ich, dass in Zukunft noch mehr qualifizierte Thangka-Maler ausgebildet werden können."

Dem Generalsekretär der chinesischen Künstlergesellschaft, Xu Li, zufolge, ist die Ausstellung „Heavenly Tibet" im Chinesischen Kunstmuseum ein weiterer Schritt zur Verbreitung der Thangka-Malerei.

„Die Thangka-Malerei steht in engem Zusammenhang mit der Politik, der Religion und dem Alltagsleben im Autonomen Gebiet Tibet. Durch die Exponate zeigen die Künstler ihre großen Kunstfertigkeiten. Sowohl die Bildkomposition, als auch der Gebrauch der Farben sind auf einem höheren Niveau, als bei alten Kunstwerken. Es ist sehr selten, außerhalb des Autonomen Gebiets Tibet so viele ausgezeichnete neue Thangkas bewundern zu können."

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Wu Shiyun

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