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Architektin auf den Spuren der traditionellen Architektur ihrer Heimat
  2017-02-08 14:04:11  cri

Als Pu Xiaoyi Architektur in Kanada und den Vereinigten Staaten studierte, wurde sie oft gefragt: Was sind die typischsten Beispiele für chinesische Architektur? Diese Frage motivierte Pu zu einem einjährigen Forschungsprojekt, während dem sie im ganzen Land die unzähligen Arten der sogenannten Vernakulären Architektur, die traditionell und regional geprägt ist, unter die Lupe nahm.

Pu Xiaoyi hat in Kanada und den USA Architektur studiert. Angeregt durch viele Fragen zur chinesischen Architektur hat sie sich in ein eigenes Projekt gestürzt, um die traditionelle Architektursprache ihrer Heimat zu erkunden. Ihre Ergebnisse werden in ihrem Buch „Chinesische Vernakuläre Gebäude" präsentiert, das im November 2016 bei der Foreign Languages Press erschien. Eine englische Version wird für Ende dieses Jahres erwartet.

Pus Mission begann im Jahr 2015. Sie besichtigte Bauten wie etwa die Yaodong genannten Höhlenhäuser in der Provinz Shaanxi in Nordwestchina. In der ostchinesischen Provinz Fujian besuchte sie die Tulou der hanchinesischen Volksgruppe Hakka, bei denen es sich typischerweise um kreisförmige und befestigte tönerne Gebäude handelt. Sie beschäftigte sich ebenso mit den Diaojiaolou, den hängenden Holzhäusern, in Dörfern des indigenen Volks der Miao in der Provinz Guizhou in Südwestchina.

„Vernakuläre Gebäude sind Prototypen der menschlichen Architektur", sagte Pu bei der Vorstellung ihres Buches im Yale Center Peking am 8. Januar.

„Sie tragen den materiellen, sozialen und geistigen Bedürfnissen der Bewohner Rechnung. Das sind wunderbare Schöpfungen von einfachen Menschen."

Das Buch beschreibt Pus Theorie von der „Dreifachbindung der Menschheit", mit welcher sie die traditionellen Gebäude hinsichtlich ihrer physischen, soziologischen und spirituellen Natur untersucht. Pu erklärt den Einfluss dieser Dimensionen auf die Art und Weise, wie Menschen an bestimmten Orten Gebäude bauen und bewohnen.

Höhlenwohnungen konnten sich zum Beispiel vor allem wegen der gebirgigen Landschaft des nördlichen Shaanxi so weit entwickeln. Dabei schützen die Berggipfel in den bewohnten Gebieten vor Sandstürmen. Und die Höhlen selbst bieten Schutz gegen die Kräfte der Natur. Verglichen mit der Außentemperatur sind sie im Sommer kühl und im Winter warm.

Die Hakka-Tulou dienten nicht nur der Verteidigung, sondern heute auch vor allem der sozialen Interaktion zwischen den Verwandten, da die riesigen Gebäude oft größere Familien beherbergen.

Pu ist besorgt über die Zukunft solcher multifunktionaler traditioneller Wohngebäude. Ihr ist aufgefallen, dass die meisten Bewohner älter sind. Denn viele Jugendliche ziehen von den Dörfern in die Städte, um dort zu arbeiten und zu leben.

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