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Alte Kunst für junge Leute: Taiji-Meisterin will Zielgruppe erweitern
  2017-01-24 10:19:44  cri

Taijiquan, oder Schattenboxen, ist in China Volkssport. Die Kampfkunst erfreut sich vor allem bei der älteren Generation großer Beliebtheit, die die stillen Bewegungen in den Parkanlagen der pulsierenden chinesischen Metropolen üben. Chen Jia gehört nicht zu diesen Leuten. Geboren in den 1980er Jahren setzt sie sich für eine neue, gesunde chinesische Lebensweise ein. In Shanghai eröffnete sie dafür drei Taiji-Studios, nicht nur, um diese alte Tradition den Menschen in ihrer Umgebung nahezubringen. Sie will auch im Ausland bestehende Missverständnisse aufklären.

Chen Jia hatte einmal einen klassischen Bürojob. 2006 arbeitete sie in einem Internetunternehmen in Beijing. Viel Stress und Leistungsdruck haben am Gesundheitszustand der Mitarbeiter genagt. Chen hat damals schon gern Taijiquan praktiziert. Die sogenannte innere Kampfkunst verfolgt gymnastische Bewegungen, die nicht nur der Gesundheit dienen, sondern auch meditativ wirken. Für sich selbst und ihre Kollegen gründete sie eine erste Taiji-Gruppe. Sechs Jahre später folgte "You Taiji" – ein eigenes Taiji-Studio:

"Ich habe das in Shanghai aufgebaut, weil ich früher dort gearbeitet habe und Shanghai modern und international ist. Taijiquan ist eine traditionelle chinesische Kultur. Wenn diese Tradition in der modernen Stadt akzeptiert wird und immer mehr Jugendliche mitmachen, einschließlich der Eliten in Shanghai, hat das mehr Einfluss."

In Shanghai mangelt es nicht an Taiji-Studios. In den vergangenen fünf Jahren sind auch manche bankrottgegangen. Auch Chen Jia erlebte auf dem Weg der Existenzgründung viele Enttäuschungen. Aber die Pionierarbeit ist ein Prozess, in dem man auch das Taijiquan trainiert. Die Balance sei sehr wichtig.

"Taijiquan betont den Gedanken des Gleichgewichts. Das heißt, man soll in der Verwaltung und in der Lehre das Gleichgewicht beachten. In den vergangenen fünf Jahren sind viele Einrichtungen für Taiji und andere Kampfkünste geschlossen und eröffnet worden. Wir wollen in Shanghai weiter bestehen mit eigenen Besonderheiten, damit mehr Leute unsere Technik und unseren Betriebsgedanken anerkennen – das steht in Zusammenhang mit dem Balance-Gedanken."

Heute betreibt Chen schon drei eigene "You Taiji"-Studios mit Schülern aus dem In- und Ausland.

"Die drei Stätten verfolgen unterschiedliche Stile. Im Bezirk Xuhui bieten wir den traditionellen chinesischen Stil an. Und das Studio in Gubei ist modern buddhistisch, um Taiji mit einem modernen Stil zu kombinieren. In Pudong ist die Umgebung mit den grünen Kacheln und dem Bambus ganz toll. Ich hoffe, dass die Trainer in jedem der Studios eine gute Atmosphäre haben."

Auch die Verbreitung im Ausland liegt Chen Jia am Herzen, denn bei dem Begreifen der Taiji-Lehre bestünden Missverständnisse. Viele Ausländer glauben, so Chen, Taiji sei nur etwas für alte Leute.

"Wir haben zum Beispiel in Spanien, Frankreich und Bulgarien Kurse gegeben. Außerdem haben wir noch Kurse in Konfuzius-Instituten veranstaltet und uns mit lokalen Vereinen für Taijiquan in verschiedenen Ländern ausgetauscht."

Für Chen Jia ist Taijiquan vom Hobby zur Karriere geworden, ein Teil ihres Lebens und ein Glaube. Sie ist überzeugt, dass er auch andere Menschen positiv bewegen kann.

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Liu Xinyue

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