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Wikipedia-Eintrag über Akupunktur wird kritisiert
  2017-01-20 14:17:35  cri

Ein anerkannter Arzt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat unlängst einen Wikipedia-Eintrag zum Thema Akupunktur als „unverantwortlich" bezeichnet. Laut Eintrag sei die TCM-Praxis generell als „Pseudowissenschaft" einzustufen. Weiter heißt es in dem Eintrag in der englischen Version von Wikipedia, dass die Akupunktur nicht auf allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiere. Auch die TCM im Allgemeinen habe sich laut der Wikipedia-Eintragung als pseudowissenschaftlich herausgestellt.

Li Zhenji, stellvertretender Vorsitzender des Weltverbands der Gesellschaft für Chinesische Medizin, wendet sich gegen diese Behauptung und erklärte, die Akupunktur habe sich historisch bewährt und werde nicht nur in China, sondern darüber hinaus auch in anderen Teilen der Welt praktiziert.

„Es ist unverantwortlich, diese medizinische Praxis als Pseudowissenschaft einzustufen", sagte Li.

Statistiken der Weltgesundheitsorganisation(WHO) zufolge werde die Akupunktur-Behandlung nicht nur in China sondern auch in 103 anderen Ländern der Welt praktiziert. In achtzehn dieser Länder würden die Behandlungskosten für Akupunktur von den dortigen Krankenkassen abgedeckt, was eine Bestätigung für ihren therapeutischen Erfolg sei.

Liu Baoyan, Vorsitzender des Weltverbands der Gesellschaft für Akupunktur und Moxibustion, ist der Auffassung, dass aufgrund der langjährig bewährten Wirksamkeit der Akupunktur-Behandlung die Wikipedia-Eintragung das Vertrauen der Menschen nicht zerstören könnte. Im Gegenteil diene sie eher als Mahnung, genauere medizinische Untersuchungen über therapeutische Effekte der Akupunktur-Behandlung anzustellen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin stütze sich laut Liu maßgeblich auf praktischen Erfahrungen. Vielen TCM-Heilmethoden mangele es aber am wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirksamkeit, der jedoch von essenzieller Bedeutung für die westliche Schulmedizin sei.

„Die TCM sollte in diesem Gesichtspunkt nachziehen und sich mit einem Zugang präsentieren, der für Außenstehende einfacher nachzuvollziehen ist" sagte Liu. Er forderte überdies die chinesische Regierung dazu auf, mehr in die wissenschaftliche Erforschung der uralten Medizin zu investieren.

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