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Handel mit Korallen und Riesenmuscheln auf Hainan verboten
  2017-01-19 16:13:19  cri

 

Wenn man früher in die südchinesische Inselprovinz Hainan gereist ist, konnte man fast überall Geschäfte finden, in denen Waren aus Korallen und Riesenmuscheln verkauft wurden. Seit dem 1. Januar sind die Verarbeitung und der Umsatz dieser Produkte jedoch streng verboten. Das Verbot zielt darauf ab, die Meeresressourcen zu schützen und illegale Fischerei zu bekämpfen. Allerdings waren etwa 20.000 Einheimische und 10.000 Wanderarbeiter in dieser Sparte beschäftigt. Der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr lag bei über drei Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 414 Millionen Euro.

Tanmen ist eine kleine Gemeinde der Stadt Qionghai im Osten Hainans, die für die Verarbeitung und den Vertrieb von Riesenmuschelprodukten bekannt war. Allein dort gibt es ungefähr 900 Handwerksläden mit Produkten aus Riesenmuscheln und über 150 verarbeitende Betriebe. Viele von ihnen müssen durch die neuen Verbote schließen. Ersten Schätzungen zufolge verlieren Zehntausende Menschen in Tanmen ihren Arbeitsplatz.

Frau Wang hat jahrelang ein Geschäft in der Provinzhauptstadt Haikou getrieben, in dem Schmuck und andere kunsthandwerkliche Gegenstände aus Korallen und Riesenmuscheln verkauft wurden. Sie erklärt, bis Ende des letzten Jahres habe sie versucht, den Vorrat möglichst weit zu reduzieren.

„Ich habe zum Beispiel eine Halskette aus Korallen für gerade einmal 300 Yuan verkauft. Früher lag der Preis bei etwa 1.200 Yuan. Ich traue mich nicht, das Geschäft weiter zu vertreiben. Wenn die Behörden davon erfahren würden, würden sie alles beschlagnahmen."

Gan Jie, Vorsitzender der Gemeinde Tanmen, sagte in einem Interview im Dezember 2016, die Lokalregierung wolle den industriellen Wandel durch die Förderung von Fischerei, Tourismus und gesundheitsbezogene Branchen vorantreiben.

Für die Liebhaber von Meerestieren, insbesondere diejenigen, die selbst tropische Fische züchten, ist das Verbot ebenfalls keine gute Nachricht. Der Preis von Korallen auf dem Markt wird voraussichtlich in die Höhe schießen. Dennoch unterstützen die meisten Liebhaber tropischer Fische das Verbot der Regierung.

„Ich liebe das Züchten von Meerestieren. Aber zugleich müssen wir aus eigenem Antrieb Verantwortung übernehmen, um den Ozean zu schützen. Wir können künstlich fortgepflanzte Meerestiere als Ersatz nutzen und das blaue Meer in Ruhe lassen."

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