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Die Höhen und Tiefen der Existenzgründung: Nan Ning lässt sich nicht unterkriegen
  2016-12-28 09:10:27  cri

 

Nachdem der 1986 geborene Nan Ning seinen Job bei einem großen Staatsunternehmen kündigte, gründete er zuerst eine Firma, die sich mit Bitcoin befasst. „Bitcoin", auf Englisch „digitale Münze", ist ein weltweit verwendbares dezentrales Zahlungssystem. Nan Ning erzählt:

„Wir gehören zu den ersten, die in das Bitcoin-Geschäft einstiegen. Ende 2013 haben wir bereits ein Team gebildet. Wir saßen damals in einem gemieteten Büroraum, um Bitcoin „auszugraben". Damals war die gesamte Branche noch ziemlich durcheinander. Alle vergraben sich tollkühn in die harte Arbeit."

Einige Zeit später haben Nan Ning und sein Team den ersten Bitcoin-Automaten Chinas entworfen. Die Maschinen wurden nach Japan exportiert. In nur acht Monaten wurde das Produkt dreimal hochgerüstet. Nan und seine Geschäftspartner haben in Japan eine Bitcoin-Handelsplattform in Betrieb gesetzt und sich am Erwerb des weltweit größten Bitcoin-Handelsplatzes MT.GOX beteiligt, was von mehreren US-amerikanischen Medien wie dem Wall Street Journal und Bloomberg News berichtet wurde.

Mit dem Bitcoin-Geschäft hat Nan Ning seinen ersten Eimer Gold verdient. Jedoch sah sich sein Team gleich mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert.

„Es ist ziemlich schwer, in der Bitcoin-Branche zu bleiben. Die Herstellung des Automaten hat uns viel Geld und Zeit gekostet. Obwohl die Maschinen erfolgreich auf den Markt gebracht und von vielen Kunden nachgefragt wurden, hatten wir damals viele Schwierigkeiten in der Produktion. Unsere Maschinen in Japan wurden von einem professionellen Team gepflegt und verwaltet. Aber wir trauten uns nicht, die Automaten auf den chinesischen Markt zu bringen. Einerseits ist die Maschine an sich riskant und lückenhaft, andererseits sind die Kunden nicht in der Lage, die Automaten zu pflegen und die möglichen Defekte zu beseitigen."

Anfang 2015 stellte der einfallsreiche Chinese fest, dass sich die Entwicklung der gesamten Bitcoin-Branche in einem Tief befand und sich in absehbarer Zukunft nicht viel tun würde. So verlegte er seinen Schwerpunkt auf eine andere Branche:

„Ich interessiere mich eigentlich nicht so sehr für Spiele. Aber ich will das jetzt machen. Ich habe schon lange die Idee, standortbezogene Dienste, auf Englisch Location Based Services, LBS, mit der erweiterten Realität zu verbinden. Ich möchte das beste LBS-Spiel für Chinesen entwerfen, das Handyspiel, soziale Interaktion und Marketing integriert. Alle Szenen im Spiel sollen mit dem realen Leben verbunden werden."

Nan Ning (rechts)

Einige Monate später kam das erste Spiel namens „Pin La App" auf den Markt, jedoch ohne großen Publikumserfolg. Ein Jahr später wurde das ähnliche Handyspiel „Pokemon Go" von dem japanischen Softwareunternehmen Niantic veröffentlicht. Es wurde über Nacht das erfolgreichste und gewinnbringendste Spiel der Welt. Nan Ning war auf einen Schlag bewusst geworden, dass ein gutes Produkt, nicht unbedingt Beliebtheit bringt:

„Unser Spiel wurde ganz fein produziert und ist auch interessant. Die Zahl der Nutzer hat unsere Erwartung jedoch bei weitem nicht erfüllt. Die Art und Weise, wie man spielt, ist nicht ausgereift und die Werbung war nicht ausreichend. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie unser Produkt verbessert werden kann."

Trotz aller Schwierigkeiten ist Nan Ning zuversichtlich, trotz der derzeit vielen unbestimmten Faktoren. Das Forschen nach fremden Gebieten und die Sehnsucht nach Freiheit sei für ihn nach wie vor die größte Triebkraft. Dass ein junger Startup-Unternehmer auf Engpässe stößt, ist nichts Ungewöhnliches. Man müsse sich halt schnell anpassen, sagt Nan. Er habe bisher keine Entscheidung seines Lebens bereut.

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