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Arbeitssuche kein Zuckerschlecken in China
  2016-12-21 16:24:08  cri

Aufgrund der wirtschaftlichen Flaute und damit einhergehender Streichung von Arbeitsplätzen geraten chinesische Hochschulabsolventen in der kommenden Stellensuch-Saison zunehmend unter Druck.

Li Hu, der an der Remin-Universität öffentliche Verwaltung studiert hat, hat zum Glück eine Stelle bei einer Ausbildungsfirma gefunden.

„Da die wirtschaftliche Lage so schlecht ist, kann ich mich nicht über das Gehalt beschweren. Aber ich habe keine Haushaltsregistrierung in Beijing. Deshalb kann ich mir hier keine Wohnung kaufen. Sollte ich einmal Kinder haben, dürfen die auch nicht in Beijing zur Schule gehen", sagt Li.

Im Gegensatz zu Li entscheiden sich viele Hochschulabsolventen dafür, Beijing zu verlassen und anderswo nach Arbeit zu suchen. Im Zuge des regionalen planerischen Zusammenschlusses von Beijing, Tianjin und der Provinz Hebei ist die chinesische Hauptstadt derzeit dabei, den Zuwachs der Einwohnerzahl zu deckeln. Arbeitsintensive Branchen und Umweltsünder, darunter der Bausektor, die Stahlindustrie und der Bergbau, stellen nach und nach ihren Betrieb ein oder werden umgesiedelt.

„Noch vor einigen Jahren bekamen mindestens 60 Prozent der Hochschulabsolventen ihre erste Arbeitsstelle gleich hier in Beijing. Nun beträgt der Prozentsatz weniger als die Hälfte", sagte Lu Yuan, Ausbilderin beim Arbeitsamt der Peking Universität.

„Aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und des Stresses in Beijing ziehen die Hochschulabsolventen in den letzten Jahren vermehrt freiwillig fort. So ermutigen wir unsere Studenten, sich Arbeit in anderen Städten zu suchen ", sagte sie.

Allein im laufenden Jahr schlossen landesweit mehr als 7,65 Millionen Studenten ihr Studium ab. Etwa 80 Prozent davon konnten umgehend einen Job finden. Statistischen Angaben des chinesischen Ministeriums zufolge werden im kommenden Jahr weitere 7,95 Hochschulabsolventen hinzukommen.

China ist derzeit mit einer zunehmenden Diskrepanz zwischen Arbeitskräfteüberschuss einerseits und einer strukturellen Arbeitskräfteknappheit andererseits konfrontiert. Während es an qualifizierten Facharbeitern mangelt, gibt es einen Überschuss an Geringqualifizierten.

Yao Xianguo, Direktor des Public Policy Institute an der Zhejiang Universität, geht davon aus, dass mehr Arbeitsplätze erst dann geschaffen werden könnten, wenn China seine industrielle Umstrukturierung weiter beschleunige.

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