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Baby Back Home: Fotos vermisster Kinder auf Wasserflaschen gedruckt
  2016-11-24 15:18:42  cri

„Wir wollen Eltern bei der Suche nach ihren Kindern helfen", sagt Shi Yiwei, Marketingmanagerin der Firma. Die Firma verkauft ihr Wasser zurzeit vor allem in Qingdao, in der Provinz Shandong. „Demnächst weiten wir diese Kampagne auf Beijing und Shanghai und sogar landesweit aus, um mehr Menschen auf das Problem der vermissten Kinder aufmerksam zu machen", ergänzt Shi.

Die Kampagne wurde ins Leben gerufen, um „Baobei Huijia" (Baby Back Home), eine Bürgerinitiative, die sich um Eltern vermisster Kinder kümmert, zu unterstützen.

„Man kann nie genug tun und neue Ideen, um die Kinder schneller zu finden, sind immer willkommen", erklärt Baby Back Home Mitbegründerin Zhang Baoyan.

Kingtex ist mit seinem Schritt auf ein großes Echo in den Sozialen Medien gestoßen. Darunter auch viele Kritiker, die das Motiv der Firma in Frage stellen und den Preis von umgerechnet 75 Cent pro Flasche für zu teuer halten. Ein User des Twitter-ähnlichen Nachrichtendienstes Weibo schreibt: „Der Wasserpreis ist sehr hoch und liegt über dem vieler anderer chinesischer Marken. Kann die Firma nicht ihren Preis senken und damit mehr Leute erreichen?"

„Unser Preis ist seit 2014 unverändert geblieben. Und wir geben eine Menge Wasser gratis aus, um noch mehr Menschen zu erreichen", erklärt die Kingtex-Marketingmanagerin Shi.

Für die Suche nach vermissten Kindern und im Kampf gegen Kinderschmuggel spielen Nichtregierungsorganisationen in China eine wichtige Rolle. Baby Back Home hat nach eigenen Angaben seit seiner Gründung im Jahr 2007 mehr als 1.700 Familien geholfen und sie wieder zusammengeführt. „Wir arbeiten immer noch an 31.000 Fällen mit", sagt Baby Back Home Mitbegründerin Zhang.

Der starke Wunsch nach einem Jungen als Familienerben, vor allem in den traditionsbewussten ländlichen Regionen, führt zur Entstehung von Schwarzmärkten für Kinder. Manche Bauernfamilien sind sogar zum Verkauf ihres gesamten Vermögens bereit, um einen Jungen zu bekommen.

Genaue Zahlen über vermisste Kinder in China sind schwer zu bekommen. Daten des Obersten Volksgerichtes zufolge haben Gerichte aller Ebenen im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 mehr als 7.000 Entführungsfälle von Frauen oder Kindern behandelt. Mehr als 13.000 Menschen wurden strafrechtlich verurteilt. Das Ministerium für die öffentliche Sicherheit hat im April 2009 eine DNA-Datenbank eingerichtet, um wiedergefundene Kinder zu ihren biologischen Eltern zurückzubringen.


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