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Wachsende Begeisterung für TCM in China und im Ausland
  2016-11-21 09:52:30  cri

Aktuellen Statistiken zufolge gibt es in China derzeit 42 Hochschulen für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde, an denen insgesamt über 700.000 Studierende eingeschrieben sind. Dem Direktor für Hochschulbildung beim chinesischen Bildungsministerium, Zhang Daliang, zufolge, werden mittlerweile unterschiedliche Lehrkonzepte in der TCM-Ausbildung angeboten.

"Besonderen Erfolg zeigt etwa das „Drei-in-Eins-Modell". Dieses sieht die Ausbildung an Hochschulen, bei TCM-Meistern und die Weitergabe von Kenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Familie vor. Bei dem Modell 'Hochschule-Meister' legen wir großen Wert auf die klassische TCM-Literatur und die klinische Praxis."

Die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen durch Meister ist eine Besonderheit der TCM-Ausbildung mit langer Tradition. In Chinas TCM-Entwicklungsprogramm für die kommenden 15 Jahre, das in der ersten Jahreshälfte 2016 bekanntgegeben wurde, wird die Verbindung zwischen Hochschulbildung und der Weitergabe durch Meister fokussiert. Auch aus Sicht der Studierenden hat dieser Lehransatz große Vorteile, insbesondere für das Praxisstudium. TCM-Student Huang Ming erläutert: "Wer TCM lernen will, der muss einen Meister haben und Erfahrungen in der klinischen Praxis sammeln. Ich finde das traditionelle ‚Meister-Lehrling-Modell' sehr gut."

Gu Xiaohong, stellvertretende Rektorin der Beijinger Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde, hält die Verbindung von Hochschulbildung mit der Weitergabe durch Meister für den besten Weg der TCM-Bildung: "Studenten des ersten Jahrgangs haben an der der Beijinger Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde alle einen eigenen Betreuer, egal welches Fach sie studieren. Die Dozenten üben auf ihre Studenten nicht nur akademischen, sondern auch moralischen, geistigen und charakterlichen Einfluss aus."

Die TCM erfreut sich auch weltweit immer größerer Beliebtheit. Bislang hat die TCM in 183 Ländern und Regionen Fuß gefasst. So gibt es etwa auf den verschiedenen Kontinenten TCM-Konfuzius-Institute und TCM-Zentren zum Bildungsaustausch.

Xu Ling, Dozentin an der Beijinger Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde, war als TCM-Lehrerin in Brasilien tätig. Die Einheimischen interessierten sich sehr für die TCM und kombinierten diese mit der lokalen Kultur, erzählt Xu: "Ich habe den Eindruck, dass sie ein starkes Interesse an TCM haben. Außerdem setzen sie gerne die TCM-Theorie, die ich ihnen beigebracht habe, in die Praxis um und verbinden diese mitunter mit der lokalen Pflanzenkunde. Außerdem interessieren sie sich sehr für die Akupunktur und chinesische Massage."

Hu Hongyi, stellvertretender Rektor der Shanghaier Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde, plädiert dafür, nicht nur chinesische TCM-Spezialisten ins Ausland zu schicken, sondern auch Behandelnde in den jeweiligen Ländern auszubilden.

"Mit den TCM-Konfuzius-Instituten und den TCM-Zentren haben wir einige der besten TCM-Lehrkräfte ins Ausland geschickt. Dies allein reicht aber noch nicht aus. Wir müssen verstärkt hochqualifizierte einheimischer Ärzte ausbilden."

Wenngleich in vielen Ländern TCM-Wissen angeboten wird, ziehen es viele ausländische Studenten vor, direkt vor Ort in China eine Hochschule zu besuchen. Im Vergleich zu anderen naturwissenschaftlichen Fachbereichen weist jener der TCM die höchsten Zahlen an Auslandsstudenten auf.

Li Zhonghe aus Südkorea ist im zweiten Jahrgang seines Magisterstudiums an der Beijinger Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Arzneikunde. Er erzählt, warum er sich zum TCM-Studium nach China begeben hat: "Ich habe großes Interesse an der TCM. Ich habe in der Schule die chinesische Kampfkunst Wushu gelernt. Seitdem fasziniert mich die chinesische Kultur und auch die TCM, so bin ich nach China gekommen."

Das wachsende Interesse an TCM sowohl in China als auch im Ausland und der Ausbau entsprechender Bildungsmöglichkeiten zeigen wie noch nie zuvor, dass sich das uralte medizinische Wissen in unserer modernen Zeit behaupten kann.

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