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Über 200 Millionen Chinesen sind ledig
  2016-11-15 15:36:21  cri

Mehr als 200 Millionen Chinesen waren Ende 2015 ledig. Experten bezeichnen dieses neue Phänomen als die vierte Wachstumswelle der Einzelhaushalte in der chinesischen Neuzeitgeschichte, so der Fernsehsender China Central Television.

Dem Bericht zufolge entscheiden sich heutzutage immer mehr Menschen für das Singledasein, insbesondere Frauen. So machten die unverheirateten Frauen in ihren Dreißigern im Jahr 2010 bereits 2,47 Prozent der Gesamtbevölkerung aus – doppelt so viel als noch vor zehn Jahren. In Folge dieser neuen Tendenz erschien kürzlich in den chinesischen Medien sogar ein neuer Fachbegriff – jener der „Single Economy". Statistiken zeigen, dass der alleinstehende Anteil der Bevölkerung in China vergleichsweise große Summen für Luxuswaren und Unterhaltung ausgebe, besonders gerne für abendliche Freizeitvergnügen wie den Bar- oder Karaoke-Besuch.

Schwerwiegende Folgen für die Zunahme an Singles sind Soziologen zufolge in erster Linie demografische Probleme wie niedrige Geburtenraten und die schnelle Alterung der Gesellschaft.

In den vergangenen 50 Jahren gab es auf dem chinesischen Festland bereits mehrere Wachstumswellen der Einzelhaushalte. Die erste Welle ereignete sich im Jahr 1950, ein Jahr nach der Gründung der Volksrepublik, als Chinas erstes Eheschließungsgesetz in Kraft trat, das die Scheidung legalisierte. Dies brachte dem Reich der Mitte einen rasanten Anstieg von Scheidungsfällen. Die zweite Welle fand zwischen Ende der 1960er und Mitte der 1970er Jahre statt. Zu jener Zeit wurden Millionen junge Chinesen auf das Land zur Umerziehung geschickt. Als Folge der wirtschaftlichen Reform kam es in China dann zur dritten Wachstumswelle der Einzelhaushalte, da viele Menschen anfingen, die traditionellen Familienwerte in Frage zu stellen.

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