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Neue Wörter aus dem Netz: Auch in China Grund zur Diskussion
  2016-07-21 10:19:55  cri

Smartphone und Internet verändern die Sprache. Auch die chinesische. Das chinesische Bildungsministerium und die Staatliche Sprach- und Schriftzeichenkommission haben in einem „Bericht über den Zustand des chinesischen Sprachlebens" neue Ausdrücke und sogenannte Schlagwörter aus dem vergangenen Jahr zusammengefasst. Ausdrücke wie „Die Welt ist so groß, ich möchte mich umschauen" und „Wichtige Dinge sollten dreimal betont werden", wurden darin aufgenommen. Neue Wörter und Ausdrücke entstehen im Netz sehr schnell. In einer Umfrage von China Youth Daily wurden 2000 Menschen über die Nutzung der Internetsprache befragt. Mehr als zwei Drittel der Befragten nutzen im Alltag Wörter, die sie im Internet aufgeschnappt haben. Viele meinen, dass wichtige Internetwörter ins Wörterbuch aufgenommen werden sollten.

Eine Chinesisch-Lehrerin erzählte der Zeitung, sie kenne sich mit den meisten Internetwörtern aus. Über soziale Netzwerke benutze sie diese auch, nicht zuletzt im Austausch mit ihren Schülern. Dies mache die Gespräche einfach und vertrauter. Im Unterricht halte sie die Verwendung der Netzsprache aber für ausgeschlossen, denn sie seien nicht für den akademischen Raum geschaffen. Wenn Schüler die Ausdrücke in ihren Hausaufgaben verwendeten, würde sie das nicht akzeptieren.

Es gibt aber, wie so ziemlich überall, auch in China Gegner der Internetsprache. Sie finden eine häufige Nutzung von Internetwörtern nicht gut und wünschen sich eine Beschränkung auf alltägliche, amüsantere Gespräche – wenn überhaupt.

Shen Xiaolong, Professor an der Chinesisch-Fakultät an der Fudan Universität, meint, die Internetsprache werde sich in Zukunft schnell entwickeln und das moderne Chinesisch und die chinesische Denkweise tief beeinflussen. Jede Sprache stehe unter ständigen Veränderungen und benötige auch Erneuerungen für ihre Entwicklung. Die freie Internetumwelt biete der Spracherneuerung mehr Möglichkeiten.

Zur Entwicklung von Chinesisch äußerten die Befragten in der Umfrage unterschiedliche Meinungen. 62,1 Prozent finden, wichtige Internetwörter sollten ins Wörterbuch aufgenommen werden. 60,7 Prozent der Befragten legen mehr Wert auf die traditionelle Kultur. Etwas über die Hälfte schlagen vor, auf die gesunde Entwicklung der Internetsprache zu achten, Ein Drittel legen hohen Wert auf die Erhaltung des Hochchinesisch und halten die Internetsprache in dieser Hinsicht für eine Gefahr.

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