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Mini-Kraftwerk ermöglicht mongolischen Hirten modernes Leben
  2016-06-20 09:26:17  cri

An einem Berghang nahe der Großen Mauer im Vorort Beijings hat Professor Qi Lu ein mongolisches Zelt aufgeschlagen und führt ein nomadenähnliches Leben. Dort wird die Anwendung des von ihm entwickelten Mini-Kraftwerks erprobt. Das Mini-Kraftwerk besteht aus drei bis vier Alkali-Batterien, die sieben bis acht Kilogramm wiegen, und Solarzellenplatten. Der durch Solarenergie erzeugte Strom wird in den Alkali-Batterien gespeichert. Das Mini-Kraftwerk kann nicht nur den alltäglichen Strombedarf decken, sondern auch Schneide- und Schweißmaschinen, Pumpen sowie Elektromotoräder mit Strom versorgen.

Professor Qi Lu ist Materialwissenschaftler und Direktor des Labors für Neue Energien und Technologien an der renommierten Peking-Universität. Er gehört zu den namhaften Wissenschaftlern, denen ein Sonderzuschuss des chinesischen Staatsrats gewährt wird. Qi Lus Forschungsergebnisse wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Der Wissenschaftler Bao Shengli an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften verfolgt Qis Arbeiten schon lange mit großem Interesse:

"Professor Qi Lu hat in Japan studiert und gearbeitet und hat große akademische Leistungen vollbracht. Da China hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland anwerben will, wurde ihm eine Stelle als Dozent an der Peking-Universität angeboten. Seit seiner Rückkehr vor über zehn Jahren hat Professor Qi sehr viel getan. Seine Forschungsergebnisse sind weltweit führend. Beispielsweise war er Chefwissenschaftler eines Projekts für Elektroauto-Batterien bei den Beijinger Olympischen Sommerspielen 2008. Und auch die Technik für die Elektroautos, die für die Shanghaier Expo 2010 im Einsatz waren, stammte von ihm."

Die von Professor Qi Lu entwickelten Alkali-Batterien haben auch weltweites Interesse erweckt. Der mongolische Botschafter zum Beispiel hat die Forschungsbasis von Professor Qi zweimal besucht und sich vor Ort über Einzelheiten der Batterien informiert. Bislang haben beide Länder eine entsprechende Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet.

Wie Professor Qi erklärt, ist sein Mini-Kraftwerk sehr geeignet für dünnbesiedelte Gebiete, wo die Gegebenheiten für Bauarbeiten schwierig sind: "Das Mini-Kraftwerk ist in erster Linie für den alltäglichen Stromverbrauch von Hirtenfamilien und für einfache Produktionstätigkeiten gedacht. Die mongolischen Zelte stehen zerstreut in der Steppe und sind weit entfernt von Stromnetzen. Dank dem Mini-Kraftwerk können die Hirten leicht Zugang zu Strom erhalten und wie die Menschen in den Städten ein modernes Leben führen."

Das Mini-Kraftwerk hat sich nun in Erenhot und Ujumucin in der Inneren Mongolei verbreitet. Auch das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang und die nordwestchinesische Provinz Qinghai zeigen ein großes Interesse daran.

Sumia, ein Hirte aus der Inneren Mongolei, erklärte, wie das Mini-Kraftwerk sein Leben verändert und erleichtert hat.

"Zuhause können wir fernsehen und einen Kühlschrank nutzen. Bei starker Sonneneinstrahlung funktionieren dann auch der Schnellkochtopf und der Reiskocher. Dank dem Zugang zu Strom können wir nach der Arbeit schnell Essen zubereiten. Das erleichtert unser Leben sehr. Auch funktioniert die Schweißmaschine, die bei uns im Grasland viel gebraucht wird. Beim Schweißen ist Hochspannungsstrom erforderlich. Früher funktionierte die Schweißmaschine an vielen Orten einfach nicht."

Die neuen Techniken zur Nutzung von Solar- und Windenergie, wie das Mini-Kraftwerk, tragen also nicht nur zur Generierung sauberen Stroms bei, sondern ermöglichen es auch, Menschen wie den Hirten im traditionellen mongolischen Zelt ein modernes Leben zu gewähren.

Übersetzt von Xiao Lan

Gesprochen von Li Yanping

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