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Armutsbekämpfung in Gansu: Förderprogramm für junge Frauen
  2016-05-13 15:20:37  cri

 

Su Jun ist Präsidentin des Frauenvereins in der nordwestlichen Provinz Gansu. In einem Interview sprach sie über gezielte Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, die in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt wurden. Im Zentrum stünden die Ausbildung mittelloser, junger Frauen in Großstädten sowie die Unterstützung durch Kleinkredite.

Laut der Präsidentin des Frauenvereins Su Jun konnten in den Programmen der letzten Jahre drängende Fragen wie die Wasserversorgung und die gesundheitliche Vorsorge bei Krebs beantwortet werden. Inzwischen stehe die Steigerung der Einkommen dieser Gruppe von Frauen im Mittelpunkt.

„Früher haben wir mit unseren Wasser-Programmen viele Fragen gelöst. Heute mangelt es weder an Wasser noch an Nahrung und Kleidung, vielmehr rückt das Problem von zu niedrigen Einkommensverhältnissen in den Fokus. Wir streben nun nach einem bescheidenden Wohlstand und einem höheren Lebensstandard."

Um über eine Million armen Frauen in Gansu zu unterstützen, arbeitet der Frauenverein mit sechs Behörden eng zusammen. Ziel ist, mittellosen Frauen bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, etwa mit der Beschäftigung durch Haushaltstätigkeiten oder im Handwerk.

„Unserer Erfahrung der letzten Jahre zufolge ist die Beschäftigung durch Haushaltstätigkeiten ein guter Ansatz zur Überwindung von Armut. Verstehen sich die Frauen gut auf Handarbeit, so gibt es auch hier unzählige Möglichkeiten, etwa durch die Herstellung traditioneller Handwerksprodukte. Dies sind unsere Ansatzpunkte."

Dank dieser Unterstützungsmaßnahmen konnte über 10.000 Frauen Arbeit vermittelt werden. Das jährliche Einkommen stieg um mehr als 8.400 Yuan RMB an. Insgesamt 125.900 jungen Frauen wurden unterschiedliche Ausbildungswege ermöglicht. Dadurch konnten diese durchschnittlich jährlich 2.300 Yuan RMB zusätzlich verdienen.

Mittlerweile fördert der Frauenverein von Gansu aktiv die Einrichtung von Kleinkrediten für Frauen, womit die Erwerbstätigkeit und die Geschäftsgründung unterstützt werden. Laut Su Jun wurden bis heute über 30 Milliarden Kredite in der Provinz eingerichtet, wovon 700.000 mittellose Frauen profitieren.

„Durch die Gewährung von Kleinkrediten können die armen Frauen durch Kooperationen Geschäftsgründungen vollziehen. Die Kredite müssen nach ein bis zwei Jahren zurückgezahlt werden. Heute wurden bereits 99 Prozent unserer Kredite zurückgezahlt."

Su Jun sorgt sich derzeit in erster Linie darum, ob die von ihrem Verein zur Verfügung gestellten Unterstützungsmaßnahmen für die Armutsbekämpfung ausreichend sind.

„Es gibt eine Reihe mittelloser Frauen, denen es noch an Orientierung mangelt. Einige von ihnen hoffen auf die Lösung ihrer Misere durch das Landesnutzungsrecht. Doch gehört dieses nicht in den Aufgabenbereich des Frauenvereins. Hier sind wir auf die Zusammenarbeit mit den betreffenden Behörden angewiesen."

Um den Prozess der Armutsbekämpfung zu beschleunigen, hat der Frauenverein in Gansu sechs weitere Aktivitäten vorgeschlagen. Zunächst müssten Vorbilder zur Armutsbekämpfung aktiv verbreitet werden. Weiteren 25.000 Frauen solle die Beschäftigung im Haushaltsbereich in Großstädten ermöglicht werden. Darüber hinaus würden Bildungsmöglichkeiten im Handwerk ausgebaut. Insbesondere treibe man Berufe in der Landwirtschaft und der Verarbeitung von Agrarprodukten voran. Weitere Unterstützung komme Haushalten zugute, die sich durch familiäre Krankheitsfälle benachteiligt sehen. Hierbei spielten soziale Einrichtungen eine wichtige Rolle. Su Jun erläutert die Organisationsmethoden bei der Zusammenarbeit.

„Unsere Arbeit braucht die Zustimmung von allen Seiten. Bei der Überwindung von Armut müssen sämtliche Organisationen und Behörden zusammenarbeiten. Durch diesen Prozess und die Reformen innerhalb des Frauenvereins sind bereits heute die Einkommen vieler Frauen gestiegen."

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Yan Wei

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