Die Zahl der Wanderarbeiter in chinesischen Städten ist 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent auf 277,5 Millionen gewachsen. Angaben des Staatlichen Statistikamts zufolge verzeichnet die jährliche Wachstumsrate seit 2011 jedoch ein stetiges Minus.

Statistiken zufolge steht es ebenfalls schlecht um das Durchschnittsalter der Wanderarbeiter. Allein im vergangenen Jahr sank der Anteil der Arbeiter mit dem Alter unter 40 Jahre um 1,3 Prozent auf etwa 55,2 Prozent.

Als Wanderarbeiter gelten Personen, die mehr als sechs Monate im Jahr außerhalb ihrer Heimatprovinz beschäftigt sind, oder die mehr als sechs Monate im Jahr eine nicht-landwirtschaftliche Tätigkeit innerhalb ihrer Heimatprovinz ausüben.

Wirtschaftsexperten führen das langsamere Wachstum in erster Linie auf die Stagnation der Einkommensentwicklung zurück. Gemäß den Statistiken verdient ein Wanderarbeiter im Durchschnitt 3072 Yuan RMB monatlich. Jährlich wird jedoch ein durchschnittlicher Rückgang der Einkommenszuwächse um 7,6 Prozent verzeichnet.

Hinzu kam ein immer augenfälliger Arbeitskräftemangel in mehreren Branchen. So verlängerten im vergangenen Jahr lediglich 36,2 Prozent der Wanderarbeiter ihren Vertrag mit ihren Arbeitgebern. Im Jahr 2014 lag der Anteil noch bei 38 Prozent. Im Gegenteil legte die Zahl der Kurzeitvertragsabschlüsse (kürzer als ein Jahr) um 0,3 Prozentpunkte zu.

Etwa ein Prozent der Wanderarbeiter waren im vergangenen Jahr konfrontiert mit Zahlungsrückständen, die sich pro Kopf und Jahr auf 9788 Yuan beliefen. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Jahr 2014.

Anders als bei staatseigenen Unternehmen unterzeichnen viele kleinere private Baufirmen keinen Vertrag mit ihren Mitarbeitern. So steige für die Schwarzarbeiter das Risiko der Lohnrückstände, erklärte Cui Hao, Vizedirektor der Overseas Engineering Company of China Tiesiju Civil Engineering Group Co.

„Außerdem haben wir festgestellt, dass bei uns immer weniger jüngere Mitarbeiter arbeiten. Unsere Belegschaft besteht gegenwärtig größtenteils aus Arbeitern zwischen 40 und 50 Jahren. Anscheinend ist die jüngere Generation immer weniger bereit, schwere körperliche Arbeit anzunehmen, auch wenn die Löhne im Bausektor höher liegen als anderswo."