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Chinesen große Fans von internationalen Lauf-Events
  2016-04-27 09:53:18  CRI

 

Immer mehr Chinesen messen sich darin, wie weit sie laufen können. Sie begnügen sich mittlerweile längst nicht mehr mit inländischen Events, wie beispielsweise dem Beijing oder dem Great Wall Marathon, sondern beteiligen sich immer aktiver an Laufveranstaltungen außerhalb des chinesischen Territoriums. Jüngstes Beispiel ist der am Sonntag in London ausgetragene Marathonlauf, der hinsichtlich der Preisgelder, der Siegerzeiten und der Teilnehmerzahlen zu den bedeutendsten weltweit gehört.

In diesem Jahr zählte der London-Marathon mehr als 53.000 Teilnehmer. 150 davon sind extra aus China angereist. Im Vergleich dazu nahmen im vergangenen Jahr lediglich 29 chinesische Bürger an dem Event in der britischen Hauptstadt teil. Im Jahr 2014 waren es elf.

"Es ist hinlänglich bewiesen, dass es in China seit Jahren eine immer stärker werdende Massenbeteiligung an Laufevents gibt", erklärt Hugh Brasher, Veranstaltungsleiter des Virgin Money London Marathon, die jährlich zunehmende Teilnahme der Chinesen. Dabei gehörten 30 chinesische Läufer einer Gruppe an, die von Tian Tongsheng angeführt wurde. Tian ist der erste Seniorenläufer, der mit seinen 60 Jahren sämtliche Grand-Slam-Turniere absolviert hat. Dazu zählen u.a. die Marathonläufe in Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und New York.

Tian sagte gegenüber der Tageszeitung China Daily, dass die Teilnehmer aus seiner Gruppe in London ausnahmslos Intellektuelle und Besserverdienende seien:

"In der Gruppe haben wir Unternehmer, Führungskräfte und Angestellte von weltweit führenden Unternehmen, die allgemein als Vertreter der aufsteigenden Mittelschicht in China angesehen werden. Die haben im Allgemeinen auch ein neues Gesundheitsbewusstsein. Marathonlauf ist für sie eine sozusagen neue Normalität bzw. ein neuer Lebensstil."

Einschließlich des diesjährigen Events in London hat Tian Tongsheng an insgesamt 74 Marathonläufen teilgenommen. Allein auf das vergangene Jahr entfielen 16. Die Hälfte davon waren internationale Turniere.

Um immer mehr Chinesen zur Teilnahme an internationalen Marathons zu ermutigen, hat Tian im Oktober 2015 ein Unternehmen namens Runnar gegründet. Gemeinsam mit etlichen anderen Enthusiasten will er Auslandsreisen für chinesische Läufer organisieren. Laut Tian steckt der Marathon in China generell noch immer in den Kinderschuhen:

"Nehmen wir das Beispiel Boston-Marathon: Als der letzte Läufer erst nach 24 Stunden sein Rennen beendete, wartete an der Ziellinie immer noch Personal auf wahrscheinlich nachkommende Teilnehmer, während in China die Organisatoren längst verschwunden sein würden, bevor die letzten Anwärter des Turniers ans Ziel kämen. Das ist der Unterschied."

Tian bezeichnet die internationalen Marathons als ausgereift und entwickelt in allen erdenklichen Bereichen, von Organisatoren bis zum Publikum und am Rande organisierten Charity Events. Er hofft, dass chinesische Läufer durch ihre stärkere Beteiligung an internationalen Turnieren die Vorzüge zur Kenntnis nehmen und sie dann nach Hause bringen.

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