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China leidet unter Priestermangel
  2016-03-16 16:22:06  cri

In China gibt es immer mehr Christen. Eine unmittelbare Folge ist, dass die Zahl von Priestern bei weitem nicht ausreicht, um die wachsende Gemeinde zu betreuen.

Landesweit müssten gegenwärtig 3316 Priester und 5622 Nonnen insgesamt sechs Millionen Katholiken seelsorglich betreuen, hieß es in einer Studie der Bischof-Konferenz der Katholischen Kirche in China.

Liu Yuanlong, Vizepräsident der Chinese Patriotic Catholic Association, sagt, die Zahl des

Priesternachwuchses der Katholischen Kirche sei in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen. An den landesweit zehn Priesterseminaren nähmen derzeit lediglich weniger als 800 Studenten teil.

„Der Mangel an Priesternachwuchs ist gegenwärtig das zentrale Problem für die Katholische Kirche in China", sagte Liu Yuanglong am Rande der jüngst beendeten Tagung des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes.

Er klagte, dass etliche Priesterseminare sogar kleiner als eine Mittelschule in ländlichen Regionen seien und sich mit lediglich einem oder zwei Studierenden pro Jahr begnügen müssten.

Grund dafür sei vor allem, dass die Heranbildung von Priesternachwuchs von Bischöfen vernachlässigt würde. Auch schlechte Zukunftsaussichten seien dafür verantwortlich, so Liu.

Dasselbe Problem trifft auch die Evangelische Kirche in China mit mehr als 30 Millionen registrierten Gläubigen. So haben die Protestanten ebenfalls erhebliche Sorgen beim Priesternachwuchs. Gao Feng, Präsident des Standing Committee of the China Christian Council, sprach in der Tageszeitung China Daily von 5000 Pastoren, 6000 Kirchenältesten und 190.000 Gruppenleitern landesweit.

„Den Mangel sieht man unmittelbar in den genannten Zahlen. Zurzeit liegt die Zahl der Protestanten pro Pfarrer im Durchschnitt zwischen 5000 und 10.000. Idealerweise sollten es 150 Gläubige pro Pfarrer sein", sagte Gao Feng.

Dabei verwies Gao auf einen unverhältnismäßigen Zuwachs von Gläubigen und Neupriestern. So schlossen pro Jahr 800 Theologiestudenten ihr Studium an den Priesterseminaren ab, während 400.000 bis 500.000 Menschen pro Jahr in einer evangelischen Kirche getauft wurden.

„Die Absolventen müssen zunächst in jeweiligen Kirchengemeinden sachgerecht fortgebildet werden, bevor sie Pastoren oder Kirchenälteste werden." Gegenüber dem gegenwärtig drastischen Zuwachs in der Kirchengemeinde sei ein Aufholen auf Seiten der Betreuung schlicht unmöglich.

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