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Amateurfunk in Qingdao - Liu Jinsheng und seine Liebe zum Radio
  2016-01-20 14:46:37  cri

 

 

Liu Jinsheng ist ein Amateurfunker aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. In seiner Freizeit baut er wie Tausende andere Amateurfunker in der Stadt gerne Antennen und Radios, empfängt und sendet Funksignale…

Liu Jinshengs Enthusiasmus für Rundfunk begann schon in seiner Kindheit. Als er vor über 50 Jahren in Qingdao in der Provinz Shandong zur Grundschule ging, nahm er an einem Funk-Ausbildungskurs seiner Schule teil. Dabei kam er zum ersten Mal mit dem Wort „Funk" in Berührung.

„Damals gehörte Chinas Amateurfunk nach dem System der Sowjetunion dem Staatsverteidigungssportverein an. In Qingdao gab es einen Verein, der für Amateurfunk verantwortlich war. Ein Lehrer des Vereins unterrichtete uns jeden Abend um 18 Uhr. Er hat uns über die Entwicklung des Amateurfunks in sozialistischen Staaten erzählt und uns im Bau von Radioempfängern unterrichtet. Damit hat mein Enthusiasmus für den Amateurfunk begonnen."

In den 1960er Jahren waren Radios für die meisten chinesischen Familien ein Luxus. Liu Jinsheng hat mit der Anleitung eines Wissenschaftsmagazins aus einem kleinen Stück Erz, einigen Kupferdrähten und einer Streichholzschachtel seinen eigenen Radioempfänger gebaut. Der Erfolg war für den jungen Liu besonders aufregend.

„Damals habe ich das Buch ‚Ich liebe Wissenschaft' gekauft. Darin gab es einen Artikel über ein Erz-Radio. Anschließend habe ich ein Stück Erz gekauft, das kostete damals nur 0,18 Yuan. Dann habe ich aus Kupferdrähten eine Antenne gemacht. Als ich den Erdungsdraht des Radios mit dem Wasserhahn verband, war die Stimme von „Radio Qingdao" ganz klar zu hören. Mein Großvater war davon total überrascht. Im Jahr darauf hat er mir zu meinem Geburtstag einen Kopfhörer Geschenk."

Als Liu Jinsheng im April 1965 die Unterstufe der Mittelschule abgeschlossen hatte, wurde er in die westchinesische Provinz Qinghai geschickt. Er nahm mehrere Funkgeräte mit und setzte seine Forschung fort. 1977 kehrte er nach Qingdao zurück und wurde an der Qingdaoer Schifffahrtsschule aufgenommen. Amateurfunk blieb jedoch stets sein größtes Hobby.

1992 hat China die Verwaltung des Amateurfunks gelockert und Amateurfunker konnten Lizenzen für Amateurradiosender erhalten. 1994 bestand Liu Jinsheng gemeinsam mit vier weiteren Radioliebhabern die strengen Prüfungen und erhielt die erste Lizenz in Qingdao.

„Ich habe mich vorher rund zwei Monate auf die Prüfung vorbereitet. Der Test fand in Jinan statt. Bei der Prüfung habe ich noch einige Leute aus Qingdao getroffen und wir waren wie alte Freunde. Ich war sehr gerührt, als wir einen Radiosender gründen konnten, denn zuvor durfte ich nur Radioempfänger bauen."

Inzwischen besitzen etwa 1.000 Personen in Qingdao die Lizenz für einen Amateurradiosender und Liu Jinsheng ist der Generalsekretär des Qingdaoer Funkverbandes.

Er sammelt noch immer gebrauchte Radios. Durch den Amateurfunk hat er auch Gleichgesinnte aus Kanada, den USA und Brasilien kennengelernt, mit denen er QSL-Karten austauscht. Liu hat inzwischen über 300 Karten gesammelt.  

„Die erste QSL-Karte, die ich gesendet habe, war eine Postkarte von Qingdao. Auf meinen QSL-Karten sind normalerweise Landschaften, meine privaten Fotos oder Informationen über meine Geräte."

Durch die unsichtbaren Radiowellen ist Liu Jinsheng mit anderen Amateurfunkern auf der ganzen Welt eng verbunden. Er sagt:

„Ich habe Kontakte mit mehreren in- und ausländischen Radiosendern. Die Wände meiner Wohnung sind voller QSL-Karten. Ich kann behaupten, dass ich überall Freunde habe. Der Amateurfunk macht meine Freizeit vielseitiger."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Lü Xiqian

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