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Weltweit erste Kopftransplantation: Chinesischer Neurochirurg Teil des Ärzteteams
  2015-10-06 16:53:53  cri

Kopf ab, neuer Körper dran: Was bisher nach Science-Fiction klingt, könnte bald Realität werden.

Vor kurzem hat der italienische Neurochirurg Sergio Canavero angekündigt, die weltweit erste Kopftransplantation durchführen zu wollen. Im Dezember 2017 soll es soweit sein. Zu seinem Ärzteteam gehört auch Ren Xiaoping, ein renommierter Neurowissenschaftler der Harbin Medical University in China.


(Bild 1: Ren Xiaoping und Sergio Canavero)

Ren Xiaoping ist der weltweit erste Neurochirurg, der an Mäusen Kopftransplantationen erfolgreich umsetzte. Nach der Transplantation konnten die Mäuse in ihren neuen Körpern selbständig atmen, trinken und sehen.

Der nächste Schritt ist die Kopftransplantation an einem Menschen. Hierfür hat das Team um Sergio Canavero bereits einen ersten Freiwilligen gefunden: Der 30-jährige Computeringenieur Valery Spiridonov aus Russland ist bereit, seinen Kopf zur Verfügung zu stellen. Von Geburt an leidet er an der Krankheit Morbus Werdnig-Hoffmann, einer Form des Muskelschwunds. Nach langjähriger Erkrankung ist er fast vollständig gelähmt und kann nur noch seinen Kopf bewegen. Seine einzige Hoffnung besteht daher in der neuen Form der Transplantation. Das Ärzteteam ist nun auf der Suche nach dem passenden Spendenkörper.


(Bild 2: Freiwilliger Valery Spiridonov)

Angaben des Ärzteteams zufolge soll die Kopftransplantation in einer 36-stündigen Operation erfolgen. Die Kosten hierfür werden sich auf rund 7,5 Millionen britische Pfund (umgerechnet etwa 68,8 Millionen Yuan RMB) belaufen. Als größte Herausforderung bewerten die Ärzte die Verbindung des Kopfes mit dem zentralen Nervensystem des neuen Körpers. Es besteht die Gefahr, dass der Kopf den fremden Körper abstoßen könnte. Dieses Problem wollen Sergio Canavero und sein Team mithilfe ihrer Forschung bis 2017 ausgeräumt haben.

Theoretisch gesehen sind die Erfolgsaussichten für die Kopftransplantation sehr gut, sagt Ren Xiaoping. Mangels differenzierter Labortests müsse jedoch von Risiken ausgegangen werden. Sollte die Operation erfolgreich sein, böten sich der Medizinwelt bisher undenkbare Möglichkeiten. Für Patienten mit Querdurchschnittslähmung, Multiorganversagen und bestimmten Krebsarten gibt es damit gänzlich neue Lebenshoffnungen.

Text von Hu Hao

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