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China wird älter – Altenpflege in der Provinz Heilongjiang
  2015-09-22 15:38:35  cri

Die 72-jährige Zhao Shuzhi ist eine der ersten Bewohner des Altersheims Ankang in Harbin, der Provinzhauptstadt von Heilongjiang. Sie zeigt sich sehr zufrieden mit der Verwaltung des Altenheims:

"Ich kam zunächst zu Besuch, bevor ich in das Altersheim eingezogen bin. Die Bedingungen sind ausgezeichnet. Es ist sehr angenehm für uns Senioren, unseren Lebensabend hier zu verbringen. Auch das Pflegepersonal ist sehr nett. Zwischen uns gibt es keinerlei Streitigkeiten. Das schaffen nicht einmal unsere eigenen Kinder. "

Die Zufriedenheit der Heimbewohner ist der präzisen Verwaltung und den standardisierten Pflegemaßnahmen zu verdanken. Die Verwaltungsvorschriften decken sämtliche Bereiche der Altenpflege ab, von Essen und Trinken über die medizinische Betreuung bis hin zu Hygiene und Dienstleistungen. Tao Fengjun, Direktor vom Altersheim Ankang, erklärt:

"Wir sind landesweit das Pilotprojekt für standardisierte Altenpflege. Die Normen unseres Heims umfassen über 1.800 Paragraphen. Von den Speisen wird zum Beispiel täglich eine Probe genommen, die dann zwei Wochen lang zur Kontrolle aufbewahrt wird."

Anders als im Altersheim Ankang werden im Wohlfahrtshaus der Stadt Mudanjiang hauptsächlich körperlich eingeschränkte Senioren, obdachlose Senioren und Senioren mit körperlichen Behinderungen untergebracht. Für diese Menschen sind Pflegegebühren eine große Belastung. Die Provinzregierung hat deshalb ein entsprechendes Zuschusssystem eingerichtet, von dem bislang über 400.000 Senioren profitiert haben. Chen Guangjun, Direktor vom Wohlfahrtshaus Mudanjiang, sagt, das Pflegepersonal seiner Anstalt müsse vor Beginn der Arbeit eine professionelle Ausbildung absolvieren.

"Wir bieten körperlich eingeschränkten Senioren einen standardisierten Pflegeservice an. Alle Pflegerinnen und Pfleger sind dafür qualifiziert. Wir haben standardisierte Arbeitsprozesse für die Pflege von körperlich eingeschränkten Senioren ausgearbeitet und stellen auch medizinische Betreuung zur Verfügung."

Statistiken zufolge gab es in Heilongjiang bis Ende 2014 bereits sechs Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren. Das entspricht einem Anteil von 15,8 Prozent der gesamten Bevölkerung der Provinz. In staatlichen Altersheimen stehen aber nur 166.000 Betten zu Verfügung. Um die große Nachfrage der Altenpflege zu decken, unterstützt die Regierung die Entwicklung privater Altenheime. Gefördert werden zudem Altenpflegeangebote in Wohnviertel, im eigenen Zuhause und das Zugvögel-Modell.

Wie Zhang Yongyuan vom Zivilstandesamt der Provinz Heilongjiang erklärt, gebe es bisher in 90 Prozent der städtischen Wohnviertel einen Pflegeservice für Zuhause. Über die Hälfte der Wohnviertel habe ein Seniorenbetreuungszentrum, in dem die Senioren tagsüber betreut würden.

"Zurzeit leben drei Prozent der Senioren in Altersheimen. Sieben Prozent entscheiden sich für Pflegeservice im eigenen Zuhause und die übrigen 90 Prozent nutzen den Pflegedienst in ihren Wohnvierteln. Man kann auch mit dem Handy oder über das Internet Pflegeservice bestellen."

Zhang Yongyuan zufolge plant die Provinz Heilongjiang, die Seniorenbetreuung in den Wohnvierteln bis 2020 noch weiter auszuweiten. In über 90 Prozent der Kreise und Gemeinden sowie 60 Prozent der ländlichen Gebiete sollen Dienstleistungszentren eingerichtet werden, die auch Seniorenpflege anbieten. Bis dahin sollen für je 1.000 Senioren außerdem mindestens 35 Seniorenbetten zur Verfügung stehen.

Text von Ruan Jiawen

Gesprochen von Gao Mengyu

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