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Blüten und Tee vom Westsee – Tradition modern schützen
  2015-09-10 14:34:19  cri

Im Laufe der Zeit sind in China viele Kulturtraditionen verschwunden. Im Dorf Manjuelong am Westsee in der Stadt Hangzhou werden alte Bräuche auf besondere Weise geschützt. Dort wird die Tradition einfach zum Besuchermagneten. Eine davon ist die traditionelle Herstellung von Tee…

Das Dorf Manjuelong liegt in der Nähe des berühmten Westsees der Stadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang. Es ist bekannt für die Herstellung von Longjing- und Osmanthus-Tee. Der Longjing-Tee wächst in den Bergen in der Nähe des kleinen Dorfes. Der alte Teebauer Tang Huazhong erklärt:

„Bis jetzt wurde der Longjing-Tee meistens kleinbäuerlich gepflanzt. Nach der Reform und Öffnung wurde das an einzelne Haushalte übertragen. Weil das Dorf Longjing am Westsee liegt, muss besonders aufgepasst werden. Außerdem hat die Regierung in den 1990er Jahren besondere Anweisungen für den Schutz des Longjing-Tees vom Westsee erlassen. So ist die Herstellung hier erhalten geblieben. Normalerweise bewirtschaftet jede Familie durchschnittlich zwei bis drei Mu."

Zwei bis drei Mu entsprechen etwa 1300 bis knapp 2000 Quadratmetern. Im Dorf wird alles selber gemacht: vom Pflanzen bis Pflücken, Trocknen, Wenden und Rösten. Nicht nur dieser Produktionsprozess sondern auch die gemütliche Lebenseinstellung der Leute hier wurde von Generation zu Generation weiter verbreitet. Im Vergleich zum Longjing-Tee ist der Osmanthus lokal in Hangzhou viel bekannter.

„Es gibt in Manjuelong eine Osmanthushalle, die in der Frühzeit schon sehr bekannt war, etwa seit Ende der Ming- und Anfang der Qing-Dynastie. In der Zeit von meinem Opa und meinem Vater kamen jedes Jahr alle Einwohner dort zusammen und freuten sich über die Blumen des Osmanthus. Viele Koryphäen kamen auch und wir haben viel gelernt."

Tee ist nicht das einzige, was die Region attraktiv macht. Schon seit der Ming-Dynastie steht der Osmanthus in Manjuelong im Herbst in voller Blüte. Manche der Bäume sind schon über 200 Jahre alt. Das Dorf der Teebauern ist für seine Osmanthus-Blüte berühmt. Jedes Jahr findet dort das Osmanthusfest statt. In den letzten Jahren ist Manjuelong immer mehr zu einem Urlaubsort geworden. Das sei eine willkommene Einnamensquelle für die Anwohner, die beispielsweise durch Familienrestaurants und -hotels profitieren, erklärt Reiseleiterin Zhao. Dort zu bleiben sei sogar besser als in der Stadt:

„Wir sind sieben Tage hier. Es gibt frische Luft und der Ort liegt auch genau im Gebiet der Sehenswürdigkeiten des Westsees. Man kann den schönen Westsee gleichzeitig bewundern. Wenn ich in Hangzhou übernachten würde, könnte ich so eine schöne Szenerie nicht sehen."

Immer mehr solcher Familienhotels gibt es in dem Dorf. Besucher genießen die Stille bei einer schönen Tasse Tee und bewundern die Osmanthusblüten. Wenn die Tradition zu einem Brauch des Alltags geworden ist, wird sie ganz automatisch überleben.

Übersetzt von: Yu Yue

Gesprochen von: Xi Jing

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