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Fünf Jahre Xiaomi
  2015-04-20 18:36:26  cri


Xiaomi. Das Apple Chinas. Innerhalb von fünf Jahren hat der chinesische IT-Konzern einen Aufstieg hingelegt, der so schnell nicht seinesgleichen findet. In diesem Jahr feiert Xiaomi seinen fünften Geburtstag.

2010 von Unternehmer Lei Jun gegründet, 2013 zum Marktführer in China aufgestiegen. 2014 weltweit der drittgrößte Produzent von Smartphones. All das ist Grund genug für die Internet-Community der chinesischen Plattform Weibo, den gigantischen Konzern ordentlich zu feiern. Daumen hoch. Das ist der Tenor unter Tausenden von Mikrobloggern. Viele Wortspiele sorgen unter den Usern für Erheiterung – zum Beispiel „Xiao" für „Klein" und „Mi" für „Reis": „Klein-Reis ist groß geworden", bloggt Xiaomi-Fan Dabuliu Aisi. „Ich werde dich auch in Zukunft treu begleiten bis du sechs, sieben, acht…. bis du tausend Jahre alt bist!" Im Thread hat sich die Bezeichnung „Mifenjie" für das Jubiläum durchgesetzt, das „Festival der Xiaomi-Fans". Das Wort trägt einen ironischen Unterton, da es mitunter als Homonym zu dem Wort „Reisnudel-Fest" verstanden werden kann.

In vielen Kommentaren ist ein patriotischer Unterton unverkennbar. User Han Cong Yang wünscht Unternehmensgründer Lei Jun den internationalen Thron der Branche. Dazu: Jede Menge Selfies mit Xiaomi-Geräten und ausgestreckten Händen: Give me Five! Andere Blogger trumpfen mit den Zahlen des letzten Jahres: 1,3 Millionen der neuesten Geräte verkauft, 150 Tausend Yuan Renminbi! Xiaomis Erfolg geht auf Kosten der anderen Global Player: So fiel der Marktanteil Samsungs in China von 21 auf 14 Prozent.

Xiaomi-Geräte sehen ein bisschen aus wie die von Apple. Sie können etwas. Und sie sind günstig. Xiaomi konnte rasant vom Billig-Smartphone-Hersteller in die Klasse der High-End-Geräte vordringen. Was war das Geheimrezept, das dem Konzern einen so rasanten Aufstieg ermöglichte? Hugo Barra, Vize-Chef von Xiaomi International, fasst das Konzept zusammen: „Xiaomi has a bit of Google, a bit of Apple, a bit of Amazon. This combination is completely unique".

Xiaomi bietet vordergründig Dienstsleistungen an, denen das Mobiltelefon nur als Träger dient. Die Losung lautet „MIUI" – „Mobile Internet User Interface". Hierbei handelt es sich um eine Plattform, die stark an Android erinnert, mit eigenem App-Store. Hugo Barra erläutert: „We are thinking from a software perspective, not from a smartphone or hardware perspective".

Von Anfang an setzte der Konzern auf eine breite Aufstellung. Das Smartphone ist nur ein kleiner Baustein in einem grenzenlosen Xiaomi-Universum. Cleveres Marketing ist ein weiterer Faktor: Xiaomi verkauft fast ausschließlich über das Internet. Wird ein neues Gerät angekündigt, können Kunden schon vorab bestellen. Xiaomi errechnet den Umfang der Produktion und kann bei Zulieferern Rabatte herausschlagen. Dadurch werden die Endkosten gering gehalten. Es ist eine Strategie der Verknappung: Oft schon nach zwei Minuten sind die Geräte ausverkauft. Offizielle Ankündigungen sorgen regelmäßig für das „Xiaomi-Fieber" – ein fester Begriff unter den Weibo-Nutzern. Vor dem fünfjährigen Jubiläum, zu dem neue Produkte angekündigt sind, steigt die Temperatur wieder rasant.

Text: Miriam Nicholls

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