Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Sieben Prozent für ein ‚weises' Wirtschafts-wachstum in China
  2015-03-06 14:22:27  cri

Sieben Prozent Wirtschaftswachstum in China sind das Ziel der ‚neuen Normalität' im Jahr 2015. Dies geht aus dem am Donnerstag von Ministerpräsident Li Keqiang vorgelegten Rechenschaftsbericht der chinesischen Regierung hervor.

Der Bericht erläutert, das über Jahrzehnte hinweg praktizierte alte Wachstumsmodell sei dringend Reformen zu unterziehen, da der Druck angesichts des Wirtschaftsrückgangs weiter zunehme. Hierzu müsse die Regierung die grundlegenden Faktoren des Wachstums, der Reform sowie Umstrukturierungsmaßnahmen ein Einklang bringen. Die antizipierten Schritte der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt würden auf internationaler Ebene mit größter Aufmerksamkeit verfolgt.

Ein ‚gesundes Wachstum' soll nach Ma Yun, CEO der Alibaba GmbH, das Ziel sein. Die Angabe von sieben Prozent sei zwar eine geringere Richtlinie als im vergangenen Jahr, doch immerhin sei der absolute Wert der chinesischen Wirtschaft bereits auf Nummer zwei weltweit. Ma stellt einen Vergleich auf, wie dieser Trend weiter verfolgt werden könne:

„Wenn der Körper eines Menschen ausgewachsen ist, dann kann er nicht mehr größer werden. Größe wird daher auf andere Weise angestrebt, nämlich in geistiger Hinsicht. Der erwachsene Mensch strebt somit nach Weisheit."

Auf die chinesische Wirtschaft übertragen erklärt Ma, das Wirtschaftswachstum habe sich zwar verlangsamt. Nun sei es aber an der Zeit, weniger quantitativ sondern vielmehr qualitativ zu denken. Konkret bedeute dies, dass die Gesellschaft das neue Modell verinnerlichen und akzeptieren müsse, so dass die Natur des Wirtschaftswachstums einen qualitativen Wandel erfahre.

Lei Jun, CEO der Xiaomi GmbH und Mitglied der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV), hat einen konkreten Vorschlag zur qualitativen Anpassung der Wirtschaftsentwicklung: So solle die Fertigungsbranche Chinas die Chancen des mobilen Internets für eine Umstrukturierung nutzen. „Der Schlüssel liegt im Qualitätszuwachs und der Kreierung weltbekannter Marken", so Lei Jun.

Yang Yuanqing, CEO bei Lenovo, empfindet die derzeitige Wirtschaftslage für sein Unternehmen als sehr belastend. Der Wachstumstrend für den Absatz von Lenovo-Produkten verlangsame sich zusehends. „Angesichts des wirtschaftlichen Drucks ist eine Anpassung dringend nötig. Grundsätzlich unterliegt das Wirtschaftswachstum des chinesischen Markts starken Grenzen. Chancen für mehr Spielraum bietet daher der Eintritt in internationale Märkte."

Yang bewertet die Internationalisierung der Marke Lenovo als Erfolg. So fänden bereits zwei Drittel der Geschäfte des Unternehmens im Ausland statt. Aufgrund des schnell wachsenden Auslandsgeschäftes habe Lenovo allein im vergangenen Jahr 3000 neue Mitarbeiter einstellen können.

Auf der anderen Seite der Erde zollt man dem chinesischen Wirtschaftswachstum nach wie vor größten Respekt. Doug Oberhelman, CEO des weltweit führenden Maschinenherstellers Caterpillar, betont, eine Wachstumsrate von sieben Prozent sei global betrachtet noch führend. Schließlich sei diese Ziffer um das zweifache höher im Vergleich zur US-Wirtschaft. China verhalte sich zurzeit vorbildlich. Die starke Regierung sei gewillt, durch Reformen die Bevölkerung aus der Armut zu befreien. Schließlich seien Reformen die Antriebskraft hinter jeglichem Wirtschaftswachstum, so Oberhelman.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China