In den Wohngebieten Beijings werden momentan umweltfreundliche Recyclingmaschinen aufgestellt, damit die Bürger ihren Müll vernünftig trennen. Wenn sie Abfall wie Flaschen und Papier in diese Maschinen hineinwerfen, erhalten sie dafür Punkte, mit denen sie das Guthaben ihrer Verkehrsmittelkarte oder ihres Handys aufladen können.

Über zehn Millionen Tonnen industrieller Abfall, 6,7 Millionen Tonnen Haushaltsabfall und 40 Millionen Tonnen Bauabfallstoffe – das ist nur ein Teil der im Jahr 2013 in Beijing verursachten Abfälle. Mit Zunahme des Mülls sieht sich die Stadt Beijing mit der Abfallentsorgung und dem Umweltschutz konfrontiert. Aber wenn diese Stoffe effektiv wiederverwendet werden, kann Müll auch wertvoll sein.

Die Umwelt- und Sanitärgruppe der Stadt Beijing hat deshalb die Verbreitung von umweltfreundlichen Abfallverwertungsmaschinen in Wohngebieten gefördert. Die Bewohner können Abfallstoffe wie Flaschen und Kleidung in die Maschinen werfen und gegen Punkte zum Aufladen der Verkehrsmittelkarte oder ihres Handys eintauschen. Dazu sagte ein Mitarbeiter der Gruppe, das Programm ziele vor allem auf die Wiederverwendung von Haushaltsabfällen in Beijing ab.

„Zurzeit wird der Müll meist in drei Kategorien eingeteilt: Biomüll, Recyclebares und Restmüll. Den Biomüll benutzen wir normalerweise als Komposthaufen. Der Restmüll wird vergraben, verbrannt oder für Biogas genutzt. Recyclebare Stoffe können erneut genutzt werden. In den Wohngebieten werden alle Abfälle durcheinander geworfen, das ist ein großes Problem. Man kann sie nur schlecht zurückführen und wiederverwenden. Deshalb versuchen wir die Mülltrennung voranzutreiben."

Tatsächlich gibt es ähnliche Automaten in Beijing bereits seit 2013. In vielen U-Bahnstationen wurden Recyclingmaschinen für Getränkeflaschen aufgestellt. Mit jeder Flasche kann man Guthaben in Höhe von 0,05 bis 0,15 Yuan Renminbi auf der Verkehrsmittelkarte aufladen.

„Ich finde es ganz gut, dass eine Mineralwasserflasche mit 550 ml 0,1 Yuan wert ist. Ich kann nicht nur die Karte aufladen sondern auch Energie sparen und die Umwelt schützen."

Wie die Managerin des Maschinenherstellers Beijing Yingchuang Ressourcenwiederverwertung GmbH, Liu Xuesong, erklärte, seien in Beijing von Juli 2013 bis heute 400 Maschinen aufgestellt worden. Insgesamt hätten sie 1,58 Millionen Flaschen zurückgenommen.

„In China ist der Anteil von recyclebaren Abfällen sehr hoch. Das Problem liegt aber in der unkontrollierbaren Beseitigung. Wir haben die Abfälle zwar zurückgenommen, aber wir wissen nicht genau, wo sie hingehen und was aus ihnen wird. Ob der Prozess sicher ist und ob sie die Umwelt verschmutzen, ist unklar. Deswegen brauchen wir diese Maschinen, um die Abfälle über die richtigen Kanäle wiederzuverwenden. Wir können sicherstellen, dass sie die Umwelt nicht verschmutzen. Und wenn die Bewohner ihr Handy damit aufladen können, kann die Benutzung zu einer Gewohnheit werden."

Mülltrennung steht in engem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sowie der Bildung der Bürger. In China haben seit 2000 acht Städte, vor allem Beijing, Shanghai und Guangzhou, Mülltrennung getestet. In den 14 Jahren hat das aber auch zu einigen Beschwerden geführt. Beim Interview in einem Wohngebiet in Beijing sagte eine Anwohnerin:

„Es ist wirklich umständlich, den Küchenmüll und andere Abfälle zu trennen. Wir machen es aber grob."

Einerseits muss man das Bewusstsein für Mülltrennung erhöhen, andererseits müssen die Behörden sich für die Verbreitung einsetzen und den Bürgern die Methoden der Mülltrennung ausführlich vorstellen. Wir hoffen, die Regierung, Unternehmen und die Bürger können zusammenarbeiten, um das System der Abfallentsorgung zu verbessern und eine schöne Umwelt zu schaffen.

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Liu Yuanyuan