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Unikurse sollen Scheidungsrate senken
  2015-02-27 11:03:58  cri


 

Die Familie ist in China heilig. Entsprechend kritisch beäugen die Behörden die steigende Scheidungsrate. Eine Frauenrechtlerin aus der Provinz Jiangsu will diesen Negativtrend nun mit Kursen über die Ehe an den Hochschulen stoppen.

Ehen werden auch in China zunehmend häufiger geschieden. Um diesen Negativtrend zu stoppen, fordert Qian Suomei von der Politischen Konsultativkonferenz des Volkes der Provinz Jiangsu nun die Einführung von Kursen an Chinas Universitäten und Hochschulen, in denen die Studierenden auf die Komplexitäten des Ehelebens vorbereitet werden.

„Die Scheidungsrate in unserer Provinz nimmt rasant zu. In ganz China suchen immer mehr junge Menschen Wohlstand statt Liebe in der Ehe", kritisiert Qian, die auch den Vorsitz des Frauenverbands in der Provinz Jiangsu innehat.

Gemäß der jüngsten Umfrage von Qians Verband gaben knapp 45 Prozent der befragten Frauen unter 25 an, lieber einen vermögenden Mann heiraten zu wollen, den sie gar nicht lieben, als einen armen Kerl, zu dem sie sich hingezogen fühlen. „Diese ungesunde Einstellung" sei verantwortlich für die hohe Scheidungsrate unter jungen Paaren, ist Qian überzeugt.

Dem Frauenverband zufolge handelt es sich bei den Paaren in der Provinz Jiangsu, die ihre Ehe auflösen, zu über 70 Prozent um Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren.

Die Zahlen des Ministeriums für zivile Angelegenheiten bestätigen diesen Trend. Allein im Jahr 2013 liessen sich in China 3,5 Millionen Paare scheiden. 2012 waren es noch knapp 13 Prozent weniger.

„Das persönliche Glück der Menschen hat nicht immer mit Wohlstand zu tun", betont Qian. „Für viele Menschen sind eine glückliche Ehe und eine harmonische Familie viel wichtiger. Aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, an den Hochschulen Kurse zum besseren Verständnis der Ehe einzuführen."

Nach Meinung von Qian sollten Paare vor der Ehe zudem einen von den Behörden organisierten Kurs über das Familienleben bestehen müssen, bevor sie das Recht zur Heirat erhalten.

Professor Sun Xiaomei von der Beijinger China Women's University geht sogar noch einen Schritt weiter: „Anstatt einem Schnellkurs kurz vor der Ehe sollten Kurse über die Familie bereits in der Primarschule durchgeführt werden", findet Sun. „Durch die Kurse würden die jungen Menschen besser verstehen, was eine Ehe bedeutet, und wie sie mit den Schwierigkeiten umgehen müssen, mit denen eine Familie konfrontiert wird."

Zusammen mit zehn Kolleginnen von der China Women's University ist Professor Sun im Moment dabei, das erste chinesische Textbuch für den Familienunterricht an der Oberstufe auszuarbeiten.

Quelle: German.people.cn

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