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Seniorenpflege im eigenen Heim: Beijing erlässt ein neues Gesetz
  2015-02-16 14:30:53  cri


 

Zurzeit leben in Beijing drei Millionen Einwohner in einem Alter von über 60 Jahren. Ein großes Problem besteht darin, dass die hiesigen öffentlichen Altersheime insgesamt nur 110 000 Betten zur Verfügung stellen können. Besonders schwierig ist es, in einem der zentralen Stadtbezirke unterzukommen. Da die meisten Senioren nur ungern in Stadtvororten ihren Lebensabend verbringen möchten, bietet sich die Altenbetreuung zu Hause als beste Lösung an. Um hierfür die Voraussetzungen zu schaffen, haben Beijinger Behörden zusammen mit verschiedenen Gesellschaftsgruppen und privaten Institutionen einen Gesetzentwurf für ein umfassendes Förderungsprogramm ausgearbeitet. Zou Weiping, die stellvertretende Leiterin des Büros für Rechtsangelegenheiten des Beijinger Stadtkongresses, erläutert:

„Zunächst haben wir die einzelnen Verantwortungsbereiche der jeweiligen Institutionen klar herausgearbeitet. Für ein repräsentatives Ergebnis wurden im Anschluss insgesamt dreimal die Standpunkte der Delegierten aus verschiedenen Kreisen eingeholt. Somit reflektiert das neue Gesetz unmittelbar die Wünsche und Vorschläge der Bürger."

Das so erarbeitete lokale Gesetz für Altenpflege von zu Hause aus bezieht nun eindeutig das finanzielle Aufkommen für Senioren in den lokalen Haushaltsplan mit ein. Ebenso darin festgelegt sind die Errichtung von Sportanlagen und Kantinen beim Neubau von Wohnvierteln sowie eine Reihe von Dienstleistungen. Zu letzteren gehören regelmäßige Hausbesuche durch Hausärzte vor Ort in den einzelnen Wohnvierteln.

Zur medizinischen Versorgung ist darüber hinaus auch eine präzise Erfassung der Gesundheitszustände von Senioren geplant. Wohnviertelkliniken sollen hierzu Patientenakten erstellen, in denen die Verläufe der gesundheitlichen Beschwerden einheitlich festgehalten werden. Auf dieser Grundlage greifen im Anschluss Rehabilitations- und Pflegedienste.

Für diese Zusatzleistungen wurde für das Jahr 2015 ein Budget von über 100 Millionen Yuan anberaumt. Li Wanjun, Leiter der lokalen Behörde für zivile Angelegenheiten, führt weiter aus:

„Geplant ist eine umfangreiche Plattform für die Altenbetreuung von zu Haus aus. Diese ist mit den Institutionen der einzelnen Wohnviertel verkoppelt. Auch private Einrichtungen wie Restaurants und Pflegebetriebe werden ermutigt, auf Grundlage dieser Plattform mit der Regierung zusammenzuwirken."

Von den ersten Schritten in der Umsetzung des Gesetzes konnten bereits zahlreiche Senioren profitieren. So etwa auch Zhang Shulan, die trotz ihres hohen Alters von über 80 Jahren allein eine Wohnung in Fengtai bewohnt. Bevor in ihrem Wohnviertel ein Zentrum für Seniorenversorgung etabliert worden war, musste sie täglich selbst einkaufen und kochen. Die neuen Möglichkeiten sind für sie eine große Erleichterung:

„Das Essen hier schmeckt hervorragend. Es schmeckt sogar besser, als bei mir zu Hause."

Das Seniorenzentrum bietet neben den festen Einrichtungen auch eine telefonische Rundumversorgung an. Erfolgreich umgesetzt wurde dieses Modell bereits in der Heping-Straße im Chaoyang-Bezirk, wo über 6.000 Senioren begeistert von dem Servicesystem Gebrauch machen.

Durch die Umsetzung des Gesetzes werden bald noch viele weitere Senioren in Beijing Nutznießer des neuen Versorgungssystems und gleichzeitig einer ganz neuen Form der Herzlichkeit und des Respekts sein können.

Gesprochen von: Huang Gang

Übersetzt von: Qiu Jing

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