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Das moderne Leben tibetischer Grundschüler
  2015-02-12 08:52:18  cri

 

Im Takt der lebhaften tibetischen Melodie tanzen die Schüler und Lehrer der Zweiten Internatsgrundschule für nationale Minderheiten im Kreis Gonghe in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai einen tibetischen Tanz. Es ist ein Schauspiel, das sich jede Pause wiederholt.

An der Grundschule, 50 Kilometer entfernt vom Qinghai-See, dem größten Salzwassersee Chinas, lernen und leben mehr als 1.000 tibetische Kinder. Die meisten von ihnen stammen aus Hirtenfamilien in der Region. Wie die Grundschüler im chinesischen Binnenland lernen die Kinder hier während der neun Jahre langen allgemeinen Schulpflicht Chinesisch, Englisch, Musik, Sport und Kunst. Direktor Nanla Cairang erklärt: "Außer Chinesisch und Englisch werden alle anderen Fächer auf Wunsch der Schüler und ihrer Eltern auf Tibetisch unterrichtet. Die Eltern haben hohe Erwartungen an ihre Kinder und unterstützen ihre Erziehung."

Ein großer Schulhof, ein ordentliches Wohnheim, inhaltsreiche Unterrichte und interessante Kultur- und Sportveranstaltungen…egal, ob das Kind aus einer armen oder reichen Familie stammt, kann es das gute Lern- und Lebensumfeld der Grundschule genießen. Cairang Zhaxi ist ein Schüler der sechsten Klasse. Sein Vater hat eine Augenkrankheit, aber die hohen medizinischen Kosten haben seinen Schulbesuch nicht beeinflusst. Er mag Englisch sehr und will später in Großbritannien studieren. Im Interview zeigt der kleine Zhaxi seine Englischkenntnisse: "Ich heiße Cairang Zhaxi und bin 13 Jahre alt. Ich will Arzt werden. Mein Vater kann nichts sehen und ich will seine Krankheit heilen."

Dank der finanziellen Unterstützung der Regierung können in den ländlichen Regionen in Qinghai die Kosten für Lehrbücher und Schreibwaren erlassen werden. Manche Schüler der Internatsgrundschule und Mittelschule aus armen Familien können Unterhaltsubventionen erhalten. Die meisten Schüler der Zweiten Grundschule für nationale Minderheiten kommen aus Hirtenfamilien und können wie Cairang Zhaxi die Schulsubventionen von der Regierung erhalten. Direktor Nanla Cairang sagt dazu: "Alle Lehrbücher sind kostenlos, die Unterkunft im Wohnheim auch. Die Eltern müssen jeden Monat nur 50 Yuan für den täglichen Gebrauch ihrer Kinder bezahlen."

Da das Problem der Schulkosten gelöst ist, können die Kinder die Schule ohne Schwierigkeiten besuchen. Sie können sich ungestört entwickeln. Neben dem allgemeinen Unterricht können sie auch an vielfältigen Kultur- und Sportveranstaltungen teilnehmen. Dazu Zhuoma Cairang, stellvertretender Direktorin der Grundschule:

"Jeden Sonntagnachmittag organisieren wir gemeinsam Sport- und Kulturveranstaltungen wie Basketball, Fußball, Tischtennis, Badminton, Malen, chinesisches Schach, chinesische und tibetische Kalligraphie. Die Kinder können ganz nach Belieben an den Veranstaltungen der verschiedenen Hobbygruppen teilnehmen."

Der 10-jährige Huadan Cairang singt sehr gerne. Jeden Sonntag nimmt er an der Gesangveranstaltung der Schule teil. Uns hat er ein schönes tibetisches Lied zur Begrüßung gesungen.

Jeden Monat ist Huadan Cairang 20 Tage in der Schule. Er sagt, ihm gefalle es hier, weil er nicht nur lernen, sondern auch viele Freunde kennenlernen könne. Er schätze das Lernen und Leben in der Schule sehr und habe den Traum, an einer Universität zu studieren.

"Ich will an einer Universität studieren und meine Familie ernähren. Ein Lehrer aus meiner Heimat hat mir einmal gesagt, dass die Hebei-Universität sehr gut ist, deshalb will ich später dort studieren. Ich will Historiker oder Astrologe werden. Ich habe großes Interesse an Dinosauriern und werde deshalb gut in Geschichte aufpassen. Ich sehe auch gerne TV-Programme über den Kosmos und die Sterne, deshalb will ich auch Astrologe werden."

In Qinghai gibt es noch mehr tibetische Kinder wie Cairang Zhaxi und Huadan Cairang, die aus Hirtenfamilien kommen. Sie wollen studieren, haben eigene Ideale und Pläne für die Zukunft. Wir wünschen ihnen dafür natürlich viel Erfolg!

Übersetzt von Li Yan

Gesprochen von Zhu Qing'an

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