Wer geht im Internet-Zeitalter noch in die gute, alte Buchhandlung? Wie kann eine Buchhandlung heutzutage mehr Kunden anziehen? Eine vor kurzem veröffentlichte Umfrage hat hierzu einige Hinweise geliefert. Demnach stellen in China die 14- bis 24-Jährigen die größte Gruppe unter den Kunden. 33 Prozent der Befragten erklärten, dass sie Buchhandlungen besuchen, weil man dort kostenlos Bücher lesen kann. Viele Leser wünschen sich jedoch mehr speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.
Einen Buchladen zu führen, gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwieriger. Auch große Ketten verringern die Anzahl ihrer Filialen und verkleinern die verbliebenen. Viele kleine Buchhändler bangen angesichts von E-Books, Internetversandhäusern und der scheinbar sinkenden Lust am Lesen um ihre Existenz.
Doch die Buchverkäufer scheinen sich langsam an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Auf der kürzlich in Beijing zu Ende gegangenen Buchmesse wurde bekannt gegeben, dass sich die Umsatzzahlen des stationären Buchhandels in China 2013 erstmals seit zwei Jahren wieder leicht angestiegen sind. Diese vorläufige Erholung ist vor allem auf die 2013 weggefallene Mehrwertsteuer für Buchverkäufer im Einzel- und Großhandel zurückzuführen. Viele Geschäfte konnten so die hohen Personalkosten und Mieten ausgleichen.
Doch langfristig wird das traditionelle Buchläden nicht am Leben halten. Sie müssen neue Betriebsmodelle entwickeln, die mehr Vielfalt bieten, ohne ihre Einzigartigkeit zu verlieren. Statt nur Bücher zu verkaufen können die Buchhandlungen zum Beispiel Events wie Lesungen und Diskussionsrunden veranstalten. Andere neue Formen kombinieren den Buchladen mit dem Café oder dem Teeladen und schaffen ein passendes musikalisches und visuelles Ambiente. Neue Anbieter wie spezialisierte Fachbuchhandlungen oder 24-Stunden-Buchläden gewinnen bereits an Beliebtheit bei der Kundschaft. Sie sprechen die Wünsche bestimmter Leser an und haben daher ein Alleinstellungsmerkmal, was sie auf dem Markt hervorhebt.
Ein wichtiger Aspekt für die Popularität von Büchern in China sind auch Persönlichkeiten des öffentlichen Rechts. Wenn sie ihr privates Lesevergnügen nach außen tragen, dann kann sich das auch auf die Masse der Konsumenten übertragen. Die Buchliste der chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping hat zum Beispiel die Aufmerksamkeit unzähliger Internetnutzer erreicht. Diese Werke konnten sich dann natürlich über ein erhöhtes Interesse seitens der Leserschaft freuen.