Die Kommission für Entwicklung und Reform der Provinz Gansu in Nordwestchina hat bekannt gegeben, dass eine Preiserhöhung der Eintrittskarten lokaler Sehenswürdigkeiten geplant ist. Ein Preisanstieg um ein Drittel oder sogar um bis zu 50 Prozent sei vorgesehen. Diese Preiserhöhung betrifft unter anderem beliebte Sehenswürdigkeiten wie die Mogao-Grotten in der Stadt Dunhuang, den Maiji-Berg, den Guanegou Waldpark und den staatlichen Zhangye Geopark.

Die Reaktionen in der chinesischen Öffentlichkeit sind verschieden. Für einige Personen wäre ein Besuch in Gansu damit eine sehr kostspielige Angelegenheit. Sie werden die Provinz als Reiseziel möglicherweise ganz außer Betracht lassen. Gleichzeitig glauben viele Chinesen nämlich, dass die Dienstleistungen an den Sehenswürdigkeiten trotz der Preissteigerung nicht entsprechend verbessert würden. Allerdings glauben auch einige Personen, dass diese Maßnahme zu einem Rückgang der Touristenzahlen führen könne, was dem Naturschutz in den Ausflugsgegenden eigentlich zugute komme.

Schon seit Anfang dieses Jahres haben einige Sehenswürdigkeiten in China ihre Eintrittspreise erhöht. Statistiken zufolge kostet eine Eintrittskarte in 46 Prozent der Sehenswürdigkeiten der staatlichen Kategorie 5A momentan bereits über 100 Yuan RMB.

Die Tatsache, dass die Eintrittspreise teurer werden, kann man nur annehmen, wenn nachvollziehbare Gründe vorgelegt werden. Die Verwaltungsbehörde sollte Touristen zum Beispiel über die Kosten für Pflege und Wartung sowie das Einkommen der Sehenswürdigkeit informieren oder von der Wichtigkeit des Kulturgutsschutzes überzeugen.

Darüber hinaus sollte man das Konsumniveau der Touristen ebenfalls in Betracht ziehen. Ähnliche Fälle im Ausland könnten als Vorbild gelten. Die Eintrittspreise könnten demnach beispielsweise für inländische und ausländische oder einheimische und auswärtige Touristen verschieden sein. Eine andere Möglichkeit der Vorzugspolitik wäre die Einführung einer Jahreskarte für Anwohner.