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Eltern brauchen bei der Sexualkunde professionelle Hilfe
  2014-11-24 10:19:31  cri


 

„Ich brauche professionelle Hilfe für meinen sechsjährigen Jungen. Die Lehrer im Kindergarten haben keine Ahnung von Sexualkunde", schimpft eine 30-jährige Mutter, die nicht namentlich zitiert werden wollte. Die Kindergärtner hätten sie angerufen, nachdem ihr Kleiner in seiner Klasse einem Mädchen gesagt habe, dass er sie liebe. Nun wolle ihr Sohn nicht mehr in den Kindergarten, weil die Lehrer ihn für diese Aussage ausgeschimpft hätten. Sie habe versucht, Informationen für Kinder online zu finden. Doch nicht alle Informationen sind angemessen.

Die Mutter will nun einen vierstündigen Aufklärungskurs bei Hu Ping beanspruchen. Hu ist eine Sexologin, die bereits in rund 50 chinesischen Städten auf privater Basis und gegen Entgelt Sexualkunde unterrichtet hat. In jeder ihrer Lektionen gibt es Platz für zehn Kinder, heißt es in der Online-Werbung für ihre Dienstleistung. Kinder dürfen nur in Begleitung von Erwachsenen den Kurs besuchen. Hu hat ihr Büro in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong. Dort unterrichtet sie Kinder zwischen 6 und 13 Jahren – wobei sie den Unterrichtsinhalt immer dem Alter entsprechend zusammenstellt.

Junge chinesische Elter seien zwar gegenüber dem Thema Sex sehr viel offenere als noch ihre Eltern. Doch die Art wie sie Sexualkunde betreiben, verwirre viele Kinder, erklärt Hu. Das Problem bei der Sexualkunde in China sei nicht ein allfälliger Mangel an Wissen, sondern es fehle an Methoden, dieses Wissen zu übermitteln. Professionelle Sexualkundler seien nicht auf der Höhe. Ihrer Ansicht nach müsse Sexualkunde beginnen, sobald das Baby auf die Welt gekommen ist. In einer ersten Lektion müssten die Kinder lernen, ihren Körper zu respektieren. So sollten bereits Kinder unter vier Jahren lernen, dass die Körper je nach Geschlecht anders aussehen, was ihrer sexuellen Entwicklung förderlich sei. Allerdings, so betont sie, könne Sexualkunde im falschen Alter in den Köpfen von jungen Menschen ein unbändiges Interesse für sexuelle Handlungen auslösen. Dies könnte zu einer höheren und experimentierfreudigeren sexuellen Aktivität führen.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von China Youth News ergab, dass fast 73 Prozent der Befragten sexuelle Themen als unangenehm empfinden. Rund 80 Prozent gaben an, dass sie sich im Internet informierten. Andere bevorzugte Quellen waren Bücher, Freunde und Medien.

Gesprochen von: Zhu Liwen

Quelle: german.china.org.cn

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