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Fahrrad gegen Auto: Expat stoppt Mercedes auf Radweg in Beijing
  2014-11-20 11:03:27  cri

In den vergangenen Tagen wurde eine Reihe von Fotos auf dem Mikroblog Weibo immer wieder geteilt: Sie zeigt einen Ausländer, der einem Mercedes-Fahrer, der sich frech am Stau auf der Yaojiayuan Straße in Beijing vorbei durch den Radweg pressen wollte, sein Fahrrad in den Weg stellt.

Der Southern Metropolis Daily zufolge hat der chinesische Autofahrer den Expat am 15. November mit Hupen zur Seite zwingen wollen. Statt Platz für das Auto zu machen, habe der Mann aber sein Fahrrad direkt in die Mitte des Radwegs platziert und damit die Durchfahrt für die Luxus-Limousine versperrt. Schließlich musste der Mercedes-Fahrer den Radweg rückwärts verlassen.

Zahlreiche chinesische Internetnutzer haben den Mut des Ausländers bewundert und gaben gleichzeitig zu, sich selbst so ein Verhalten nicht zuzutrauen. Das Auto ist in China viel mehr als ein Verkehrsmittel. Obwohl in der Volksrepublik bereits vor 30 Jahren Privatautos erlaubt wurden, bleiben die eigenen vier Räder für viele Chinesen nach wie vor ein Symbol des gesellschaftlichen Stands. Auch deswegen werden Fahrer von Luxusautos wie BMW oder Mercedes oft als Persönlichkeiten mit Privilegien betrachtet. Und mit denen will man sich nicht anlegen.

Für den Ausländer ist der Fahrer der Luxuskarosse in diesem Fall nichts weiter als ein Mensch, der gegen die Verkehrsregeln verstößt, und das auch noch ziemlich dreist. Die gesellschaftliche Stellung hat für ihn nichts zu tun mit dem Auto, das er fährt. Über diese Ansichtsweise sollte sich jeder chinesische Bürger einmal Gedanken machen, schrieben die Blogger in ihren Kommentaren. Denn die mögliche soziale Stellung eines Autofahrers erlaube es ihm nicht, sich im Straßenverkehr so zu verhalten, wie er das gerne hätte. Weiter wurden die Bürger dazu aufgefordert, mehr Mut zu beweisen, um sich gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft stark zu machen.

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