Der erste Montag eines jeden Monats wird in den Beijinger Parks Beihai und Jingshan ab sofort zum „lärmfreien Tag" erklärt. Das heißt: Die Lautstärke in den Parkanlagen darf nicht 55 Dezibel übersteigen, damit Touristen und Einwohner Beijings ein wenig Ruhe genießen können. Doch auch an den restlichen Tagen des Jahres gibt es nun Beschränkungen. Gruppenaktivitäten sind generell nur bis 12 Uhr Mittags erlaubt. Die Lautstärke muss dabei unter 80 Dezibel bleiben. Meldungen zufolge wollen auch andere Parks in der Hauptstadt ähnliche Maßnahmen zur Lärmreduzierung ergreifen.

Bereits im letzten Juli hatten die Betreiber des Jingshan Park im Zuge ihrer „Anti-Lärm-Kampagne" Veranstalter von Gruppenaktivitäten dazu aufgerufen, die Lautstärke ihrer Lautsprecher auf maximal 90 Dezibel zu begrenzen.

Besucherin Frau Lei findet, dass sich die Situation im Park deutlich verbessert hat. Früher hätte sie sich im Jingshan Park öfter die Ohren zuhalten müssen, aufgrund der zu lauten Musik. Andere Touristen weisen jedoch darauf hin, dass nicht nur Musik zu ungewünschtem Lärm führen könne. Besonders nervig seien die Mini-Megafone, mit denen Reiseführer ihre Touristengruppen beschallen. Zudem seien die Parks früher überfüllt gewesen, so dass sich die anwesenden Gruppen in eine Art „Beschallungs-Wettkampf" hochschaukelten - zum Unmut der anderen Besucher.

Doch die Veranstalter der Gruppenaktivitäten unterstützen nun die „Anti-Lärm-Aktion" der Parkbetreiber. Sie nutzen Stereoanlagen mit geringerer Maximallautstärke und elektronische Klaviere statt echter Orchesterinstrumente, Gesangsgruppen nutzen überhaupt keine Verstärker mehr. Viele Besucher laden sich zudem eine App aufs Handy, mit der sie die aktuelle Lautstärke überprüfen können. Die Parkbetreiber selbst prüfen die Lautstärke zwei Mal pro Woche. Dank all dieser Maßnahmen ist die Lautstärke in den Parks in nur einem Jahr von Durchschnittlich 120 Dezibel auf unter 90 gesunken.