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Show oder Wohltat? „ALS Ice Bucket Challenge" schwappt nach China
  2014-08-19 16:17:01  cri

Seit rund drei Wochen verbreitet sich die sogenannte „ALS Ice Bucket Challenge" wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken der USA – nun ist der Hype um die „Eiskübel-Herausforderung" auch in China angekommen.

Bei der Ice Bucket Challenge muss der Teilnehmer entweder einen Eimer Eiswasser über sich ausgießen oder 100 US-Dollar an die amerikanische ALS Association spenden. „ALS" steht für die bisher recht unbekannte Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose, die zu Muskelschwäche führt und die motorischen Fähigkeiten stark einschränkt. Ziel der Icebucket Challenge ist, mehr Aufmerksamkeit auf die ALS-Patienten zu lenken und Geldspenden zu sammeln.

Wer die Herausforderung eines Bekannten annimmt, muss innerhalb von 24 Stunden ein Video von seiner Ice Bucket Challenge im Internet veröffentlichen. Dann darf der Teilnehmer selbst drei weitere Online-Freunde nominieren.

In China dürfte Lei Jun, Gründer und CEO des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi, einer der prominentesten Teilnehmer sein. Er nahm am 18. August die Nominierung des russischen Unternehmers und Inhabers von „Mail.ru Group and DST Global" (DST), Yuri Milner, an. Daraufhin nominierte Lei Jun solche Größen wie Andy Lau, Popsänger und Filmstar aus Hongkong, Terry Tai-Ming Gou, CEO von Hon Hai Precision Industry Co., Ltd und Robin Li, CEO vom Internetunternehmen Baidu. Bereits einen Tag zuvor hatte aber Liu Zuohu, Gründer der Smartphone-Firma „One Plus", sich ohne Nominierung an der Eiskübel-Herausforderung versucht.

Die „aktive" und „passive" Teilnahme an der Eiskübel-Herausforderung führte zu heftigen Diskussionen in China.

Manche sind der Meinung, einige der Stars nähmen nur an der Herausforderung teil, um im Gespräch zu bleiben und auf dem Hype mitzuschwimmen. Es liege ihnen lediglich an ihrer Selbstvermarktung und nicht an dem eigentlichen Sinn der Aktion – auf ALS aufmerksam zu machen. Die chinesischen Sternchen sollten sich stattdessen mehr für karitative Aktionen in China einsetzen – so der Tenor. Andere hingegen meinen, es sei letztlich egal ob es nur um Show oder um eine Wohltat gehe, so oder so würden zumindest mehr Chinesen auf ALS und damit auch auf ALS-Patienten in China aufmerksam gemacht.

Für die ALS Association ist die Aktion auf jeden Fall ein Riesenerfolg. Die Organisation hat verkündet, innerhalb der vergangenen zwei Wochen rund 11,4 Millionen US-Dollar Spendengelder erhalten zu haben. Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr konnten 1,7 Millionen US-Dollar gesammelt werden.

ALS ist nicht heilbar, die eintretende Muskelatrophie führt zu Schwierigkeiten beim Gehen, Sprechen, Schlucken und Atmen. Ein ALS-Patient hat nach Ausbruch der Krankheit eine Lebenserwartung von durchschnittlich drei bis fünf Jahren. Lediglich fünf Prozent der Erkrankten leben länger als 20 Jahre. Der prominenteste ASL-Patient ist wohl der britische Astrophysiker Stephen Hawking.

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