Der Direktor der Finanzabteilung der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong, Paul Chan, und einige andere für Wirtschaft und Finanzen zuständige Beamte haben auf einer Pressekonferenz am Donnerstag die jüngste Situation der Wirtschaft und eine Reihe von Hilfsmaßnahmen für Unternehmen und Einwohner Hongkongs vorgestellt. Chan zufolge wurde die Prognose des Hongkonger Wirtschaftswachstums in diesem Jahr auf null bis ein Prozent herabgesetzt. Um auf den wirtschaftlichen Abschwung zu reagieren, werde die Hongkonger Regierung sieben Maßnahmen ergreifen, um Unternehmen zu unterstützen und das Leben der Einwohner zu verbessern.

Der Druck einer Abwärtstendenz der Hongkonger Wirtschaft sei immer deutlicher geworden, erklärte Paul Chan. Die jüngste Situation habe diesen Druck noch vergrößert. Die gesellschaftlichen Vorfälle in der vergangenen Zeit hätten den Einzelhandel, die Gastronomie und den Tourismus negativ beeinflusst. Die bereits schwache Wirtschaft habe weitere Verluste hinnehmen müssen. Auch das internationale Ansehen Hongkongs habe Schaden genommen.

„Mehrere Untersuchungen in der letzten Zeit zeigen, dass die Atmosphäre im lokalen Geschäftsumfeld pessimistischer geworden ist. Der Pessimismus hat sogar seinen langjährigen Tiefpunkt erreicht. Ich gehe davon aus, dass die Lage in der zweiten Jahreshälfte weiter ernst bleibt, deswegen haben wir die Prognose für das diesjährige Wirtschaftswachstum Hongkongs auf null bis ein Prozent herabgesetzt."

Um dem Risiko einer wirtschaftlichen Rezession entgegenzuwirken, hat die Finanzabteilung sieben Maßnahmen veröffentlicht, um Unternehmen zu unterstützen und die Beschäftigung zu sichern. Chan sagte, die Regierung der Sonderverwaltungszone wolle vor allem kleinen und mittelgroßen Unternehmen helfen. Zu den Maßnahmen gehörten die Aufhebung einiger Gebühren, die Senkung der Regierungsmiete, die Verbesserung der Infrastruktur in abgelegenen Häfen und die Ausarbeitung eines Berufsausbildungsplans.

„Wir wollen die Geschäftskosten der kleinen und mittelgroßen Unternehmen senken. Es werden insgesamt 27 verschiedene Regierungsgebühren abgeschafft. Die Branchen Logistik, Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus, Architektur und Fischerei werden davon profitieren. Außerdem werden die Mieten für Geschäfte um die Hälfte reduziert, die regierungseigene Gebäude mieten."

Außerdem gibt es Maßnahmen, um die Hongkonger Einwohner zu entlasten, dazu gehören Steuersenkungen, die zusätzliche Erteilung von Sozialversicherungsgeldern, Zuschüsse für Schüler und Kinder, Mietsenkungen und -aufhebungen für Bewohner mit niedrigem Einkommen sowie Zuschüsse für Strom- und Lebenskosten. Wie Paul Chan weiter mitteilte, bringe die Hongkonger Regierung für diese Maßnahmen etwa 19,1 Milliarden Hongkong-Dollar (etwa 2,19 Milliarden Euro) auf, die die Wirtschaft um 0,3 Prozentpunkte fördern sollten. Zusammen mit den einmaligen Hilfsmaßnahmen in Höhe von 42,9 Milliarden Hongkong-Dollar (etwa 4,93 Milliarden Euro), die im diesjährigen Budget veröffentlicht wurden, könnten der Hongkonger Wirtschaft damit neue Impulse gegeben werden, so Chan.